1. Die Frage des "Grünen Marktes" wird noch untersucht

    Neue Betriebsstätte für landwirtschaftliche Kundschaft links der Weser / Raiffeisen Lippe-Weser investiert in Standort Rinteln

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). Die Raiffeisen Lippe-Weser (RLW) ist ein landwirtschaftlicher Dienstleister in den Kreisen Lippe und Höxter mit Stammsitz im lippischen Lage. Sie verstärkt jetzt ganz massiv ihr Engagement in der niedersächsischen Nachbarregion. In Rinteln im Industriegebiet "Braas-Gelände" hat das Unternehmen seine beiden bisherigen Stützpunkte Krankenhagen und Bösingfeld in einer neuen Betriebsstelle zusammengefasst.

    Gemeinsam mit Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft und Vertretern der Baufirmen nahmen Vorstände, Aufsichtsräte und Mitarbeiterlinnen der Raiffeisen Lippe-Weser AG den neuen Standort jetzt offiziell in Betrieb. Einen Tag später hatten Eigentümer und Kunden bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit, Gebäude, Lagerstätte und Betriebsabläufe in Rinteln in Augenschein zu nehmen.

    Etwa ein Jahr betrug die Bauzeit für den neuen Standort, dessen Waren- und Dienstleistungsangebot sich ausschließlich an die landwirtschaftliche Kundschaft richtet. Seit März wird der Betrieb bereits von der heimischen Landwirtschaft angefahren und genutzt. RLW-Vorstand Karsten Reinkemeyer geht davon aus, dass Rinteln künftig erste Anlaufstation sein wird für knapp 300 Agrarkunden aus dem Lippischen Norden und dem Kreis Schaumburg.

    Rund 2,3 Millionen Euro hat Raiffeisen Lippe-Weser in den Ausbau des Standorts Rinteln investiert. Ein Standort, der anfangs nicht die "...erste Wahl" war, so Reinkemeyer, der jedoch auch bekannte: "Für uns war und ist Rinteln etwa seit 1990 als Absatzort für unsere Waren überaus interessant!" Nachdem man im Lippischen keinen vernünftigen Standort gefunden hatte, entschied man sich für Rinteln. Eine logische Konsequenz aus den Gesprächen, die RLW seit 2003 mit Volksbankdirektor Joachim Schorling führte.

    Mit dem neuen Dienstleistungsstandort sei nun der Grundstein für eine weitere gemeinsame Zukunft gelegt, so Reinkemeyer. Ihm sei klar: "Auf der linken Weserseite ist reichlich Wachstumspotenzial für unser Unternehmen. Dies gilt es, in naher Zukunft zu erschließen." Im Einzelnen entstanden auf einer Gesamtfläche von 14.000 Quadratmetern folgende Gebäude und Lagerstätten: eine Silozelle mit knapp 3.000 Tonnen Lagerkapazität, fünf Verladezellen mit je etwa 50 Tonnen Lagerkapazität, eine Silozelle als Nasszelle mit rund 210 Tonnen Lagerkapazität, eine Düngerlagerhalle mit zwei 750- und acht 340-Kubikmeter-Boxen, ein Flüssigdüngerlager mit dreimal 100 Kubikmeter Volumen, eine Außen-Schüttgutfläche mit 2.500 Kubikmeter Lagerkapazität, ein Pflanzenschutzmittellager mit fünf Tonnen Lagerkapazität. Ebenfalls neu ist ein Bürogebäude für das fünfköpfige Mitarbeiterteam am Standort Rinteln.

    Reinemeyer sparte aber auch nicht mit Kritik. So sei die Frage eines "Grünen Marktes" noch nicht endgültig entschieden, da sich die Stadt gegen weitere attraktive "Frequenzbringer" ausgesprochen habe.

    Im Klartext heißt dies, dass sich der Rat der Stadt Rinteln gegen die Ansiedlung von einer großflächigen Spielhalle ausgesprochen hat. (Anm. der Red.: Ob die allerdings die notwendigen Impulse für einen "Grünen Markt" geben könnte, darf bezweifelt werden!)

    Mit Blick auf Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz forderte Reinkemeyer, dass die Stadt in Anbetracht von weiteren vier Millionen Euro Investitionen und bis zu 15 Arbeitsplätzen diese Haltung noch einmal überlegen sollte.

    Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an