1. Vater der "Trimm Dich"-Bewegung startet Sportkarriere

    Prof.em.Prof.h.c.Dr. Jürgen Dieckert weiß: "Viele Menschen sind von der Struktur unserer Gesellschaft verkrüppelt!"

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    RINTELN (ste). Stress, zu hohe Anforderungen, zu wenig gutes Essen, zu wenig Anreize für Bewegung; alles das sind gesellschaftliche Faktoren, die Menschen "verkrüppeln" lassen. So zumindest die Meinung von Prof.em.Prof.h.c.Dr. Jürgen Dieckert, Vater der "Trimm-Dich-Bewegung", der jetzt an die erste Stätte seiner sportlichen Karriere zurückkam und die VT Rinteln besuchte.

    Dieckert trat 1948 in die VTR ein, nahm an mehrere Wettkämpfen im Geräteturnen und Leichtathletik teil, war Mitglied der Handball-Jugendmannschaft der VTR und wurde bereits mit 14 Jahren vom damalien Bäckermeister Dettmer als Verantwortlicher für eine Kindergruppe in die Pflicht genommen. "Das prägte mein ganzes weiteres Leben", so Dieckert, der jetzt zusammen mit dem VTR-Vorsitzenden Karl-Heinz Frühmark, Ulla Schlame, Jürgen Koch und Peter Wehr als Mitglieder des Beratungsteams für den Sportentwicklungsplan als Gast im VTR-Heim über seine Erfahrungen mit Sport bereitwillig Auskunft erteilte.

    Frühmark erwartete von dem hochrangigen Gast, der immerhin von 1990 bis 2000 Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB) war, Impulse für die sportliche Zukunft des Vereins. Und der Professor, der lange Zeit in Brasilien lebte und sich dort um die Spiel- und Bewegungskultur der Canela-Indianer kümmerte, hatte für die VTR einige Tipps im Gepäck.

    Erst einmal erteilte er den finanziellen Hürden, die der Sport heute unter anderem durch die Einführung der Hallengebühr nehmen muss, eine Absage: "Sport sollte man nicht vom Geld her denken", so Prof. Dieckert.

    Der Mensch müsse in das zentrale Denken des Sports gestellt werden. Den Vereinen komme da eine große Bedeutung zu, denn das ehrenamtliche Engagement sei der Herzschlag der Gesellschaft.

    In Brasilien gebe es beispielsweise keine Ehrenamtlichen. Sportvereine seien dort vergrößerte kommerzielle Fitness-Studios. Vereine, das wusste Prof. Dieckert auch aus seiner Arbeit für die Sportentwicklungsplanung der Stadt Oldenburg, müssten Events schaffen, in der Öffentlichkeit präsent sein, sich attraktiv für eine Mitgliedschaft zeigen.

    Karl-Heinz Frühmark griff dies auf, stellte die VTR mit ihren 1.900 Mitgliedern als einen Verein dar, der die sportlichen Zeichen der Zeit erkannt habe und der wisse, worauf es beim Sportangebot einer Stadt ankomme.

    Daher habe man sich unter anderem als Stützpunkt "Integration" einen guten Namen gemacht und betätige sich intensiv im boomenden Gesundheits- und Fittnesssport.

    Mit dem Sportstättenarchitekten Jürgen Koch und Peter Wehr von einem Beratungsunternehmen aus Essen habe man hochqualifizierte Fachleute mit interdisziplinärem Denken als Berater für den heimischen Sport gewinnen können, freute sich Frühmark. Die VTR wird über die Sportentwicklungsplanung hinaus als Verein direkt von den beiden Fachleuten beraten.Foto: ste

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