1. Fahrer übersieht Stauende und fährt auf zwei Lastwagen

    Rettungsscheren und Spreizer der Auetaler Feuerwehren sind zu schwach

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    ESCHER (us). Am Dienstag gegen 17.20 Uhr ist es auf der Autobahn 2 in Richtung Berlin, kurz vor der Escher Brücke, zu einem schweren Unfall mit drei Lkw gekommen. Ein 36-Jähriger musste von der Feuerwehr aus seinem Führerhaus geschnitten werden und wurde schwer verletzt in eine Klinik geflogen.

    Bisherigen Ermittlungen zufolge war der 36-Jährige aus dem Landkreis Mettmann mit seinem Silotransporter auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Berlin unterwegs. Zwischen der Anschlussstelle Rehren und Lauenau übersah er offenbar ein Stauende und fuhr zunächst auf das Heck eines vor ihm stehenden Sattelzuges auf, der durch die Wucht des Aufpralls auf den mit Flüssigdünger gefüllten Sattelauflieger eines davor haltenden Fahrzeugs geschoben wurde. Der Unfallverursacher wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt.

    Um 17.33 Uhr wurden die Auetaler Feuerwehren "Zug Mitte" mit der Stützpunktfeuerwehr Rehren-Westerwald und den Ortsfeuerwehren Rannenberg und Escher sowie die Stützpunktwehr Rolfshagen über den Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person alarmiert und rückten umgehend aus. Mit schwerem Gerät versuchten die Einsatzkräfte, den Verletzten, der ansprechbar war, aus dem Führerhaus zu schneiden.

    "Das Führerhaus war rund 2,50 Meter nach hinten gedrückt und der vordere Rahmen regelrecht herausgedrückt", stellte der stellvertretende Gemeindebrandmeister, Ralf Kopczinsky fest.

    Die Rettungsarbeiten gestalteten sich daher besonders schwierig. Während der Notarzt den Verletzten im Lkw bereits erstversorgt hatte, mussten die Feuerwehrkräfte aus dem Auetal aufgeben und die Feuerwehr aus Rodenberg um Hilfe bitten.

    "Unsere Rettungsschere und der Spreizer haben es nicht geschafft, das harte Metall zu durchschneiden", erklärte Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold und erläuterte, dass die Rettungssätze unbedingt erneuert werden müssten. "Wir haben quasi noch einen Golf III, bräuchten aber inzwischen einen Golf IX", erklärte Nothold. Die Ausschreibungen für neue Rettungssätze für Rolfshagen und Rehren-Westerwald würden bereits laufen.

    Mit den Geräten der Rodenberger Feuerwehr glückte schließlich die Bergung des schwer, aber nicht lebensgefährlich Verletzten, der zunächst im Krankenwagen versorgt und dann per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen wurde.

    Die beiden anderen Fahrer hatten bei dem Unfall leichte Verletzungen erlitten. Nach polizeilichen Schätzungen entstand ein Schaden in Höhe von circa 130 000 Euro. Die Autobahn war in Richtung Berlin voll gesperrt. Dadurch kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Umleitungsstrecke und zu einem Rückstau von bis zu fünf Kilometern auf der Autobahn.

    Die Bergungs- und Aufräumarbeiten dauerten bis zum späten Abend. Auf der Escher Brücke verfolgten zahlreiche Schaulustige das Geschehen auf der Autobahn.

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