LANDKREIS (mh). Seit dem 1. Januar diesen Jahres zieht sich ein unsichtbares Band durch Deutschland, eine musikalische Stafette durch Städte und Dörfer. An allen 366 Tagen des Schaltjahres verbinden quer durch das Land Konzerte, Gottesdienste und Soireen in offenen Kirchen die Menschen. Das Projekt mit dem Titel "366+1, Kirche klingt 2012" ist Teil des kirchlichen Themenjahres "Musik und Reformation".
Vom 6. Mai bis zum 12. Mai ist es auch in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe zu Gast. "Es erwartet uns ein buntes kirchenmusikalisches Treiben, das die Vielfalt der Kirchenmusik in unserer Landeskirche sehr schön abbildet", sagt Kantor Christian Richter, der diese Woche gemeinsam mit Helfern vor Ort vorbereitet hat.
In den Kirchen in Bückeburg, Petzen, Meerbeck, Steinhude, Sülbeck, Stadthagen und Frille finden sieben musikalische Kirchen-Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art statt. "Wir haben Orte ausgewählt, in denen es schon einen kirchenmusikalischen Schwerpunkt gibt", erklärt Christian Richter. In Sülbeck sind es beispielsweise die Bläser, in Meerbeck der Gospelchor.
Einer der Höhepunkte wird mit Sicherheit das Konzert des Vokalensembles "Singer pur" am Freitag, dem 11. Mai, in Stadthagen sein, blickt der Organisator voraus. Zu allen Konzerten haben die Besucher freien Eintritt, Spenden für die Gemeinden sind erwünscht. Die Spenden verbleiben in den Gemeinden.
Den Auftakt der hiesigen Veranstaltungen bildet ein Festgottesdienst am 6. Mai in der Stadtkirche Bückeburg, der unter dem Leitlied der Woche "Singt, singt dem Herren neue Lieder" steht. Passenderweise handelt es sich um den Sonntag "Kantate", den vierten Sonntag nach Ostern, an dem Musik und Gesang besonders im Vordergrund stehen. Den Abschluss der musikalischen Woche bildet abermals ein Festgottesdienst zum Abschluss des Chortreffens der Schaumburg-Lippischen Landeskirche in Frille am Sonnabend, dem 12. Mai.
Ein großes Buch dokumentiert die gesamte Stafette und befindet sich schon seit der ersten Veranstaltung auf einer Reise quer durch Deutschland.
Jede ausrichtende Gemeinde darf eine Seite in diesem Buch gestalten, bevor es an die nächste Gemeinde weitergereicht wird.
Das musikalische Band hat seinen Anfang im Frühjahr im Süden des Landes und führt im Sommer entlang der Nord- und Ostseeküste, in der Zeit um den Reformationstag durch Mitteldeutschland. Endpunkt ist zur Weihnachtszeit im Erzgebirge und in Sachsen. Insgesamt liegen dann in 366 Tagen 367 Konzerte zurück, denn in der Osternacht gab es das besondere Konzert "plus 1", das die Osterbotschaft in die Welt trug.
Musik war der Herzschlag der Reformation, sagt Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) zu dem Hintergrund der Aktion. Das zentral finanzierte Projekt ist Teil der "Lutherdekade" der EKD. Diese wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen, um mit Themenjahren auf das große Reformationsjubiläum in fünf Jahren aufmerksam zu machen.
"Wir freuen uns, dass wir bei diesem bundesweiten Projekt eine Woche lang mitwirken können", sagt Kantor Christian Richter, auch stellvertretend für die vielen Beteiligten in der Schaumburg-Lippischen Landeskirche, die helfen, diese musikalische Stafette gelingen zu lassen. Foto: mh