STADTHAGEN (bb). Bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2011 haben der Leiter des Polizeikommissariats Stadthagen Wolfgang Kanngießer und der Leiter des Kriminalermittlungsdienstes Michael Panitz über einen leichten Anstieg der im Raum Stadthagen registrierten Straftaten gegenüber 2010 informiert. Der Gesamtzahl bewege sich jedoch im langjährigen Mittel und stelle nicht etwa einen Trend zu einer deutlichen Zunahme der Kriminalitätsbelastung dar. Bei der Aufklärungsquote erreichten die Beamten des Kommissariats einen Rekordwert.
Die Polizisten verzeichneten im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats im Jahr 2011 2709 Straftaten. 2010 waren es 2568, es ergibt sich also eine Zunahme von 141 Fällen. Eine solche Schwankung befindet sich im langjährigen Mittel (2007: 2714 Fälle, 2008: 2702 Fälle, 2009: 2393 Fälle, 2010: 2568 Fälle, 2011: 2709 Fälle), die Beamten befürchten keinen Trend zu einer Zunahme der Kriminalität. Bei der Aufklärungsquote erreichten die Stadthäger Polizisten mit 64,7 Prozent in 2011 einen Rekordwert, wie Michael Panitz festhielt. Die Aufklärungsquote liege über der des Landesdurchschnitts.
Wie in den Vorjahren bleibe auch die Kriminalitätsbelastung im Raum Stadthagen deutlich unter der des Landesdurchschnittes, hielten Kanngießer und Panitz fest. Die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner ist hier merklich niedriger als im niedersächsischen Durchschnitt.
Bei der Zahl der einfachen Körperverletzungen verzeichneten die Beamten einen Anstieg, die Zahl der schweren Körperverletzungen bleibe etwa auf dem Vorjahres-Niveau. Grundsätzlich bleibe die Zahl der Fälle in diesem Deliktfeld in regionalem Vergleich jedoch niedrig, hob Panitz hervor.
Einen Schwerpunkt bei der Arbeit der Stadthäger Polizei bildete die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität. Dies führe zu einem Anstieg der registrierten Delikte, weil mit der intensiveren Tätigkeit der Polizei mehr Verstöße aufgedeckt wurden, wie Panitz erläuterte.
Er warnte vor einer Verharmlosung des Cannabis-Konsums. Sorge bereite, dass die Konsumenten zum Teil jünger würden. Der Polizei gelinge es mit ihrem Vorgehen, die Szene zu verunsichern. Ziel sei es, ein Anwachsen des Konsumentenkreises zu unterbinden.
Beim einfachen und schweren Diebstahl habe die Polizei in Stadthagen eine Abnahme der Fallzahlen verzeichnet, im Gegensatz zum Landes- und Bundestrend. Ebenso sei die Zahl der Sachbeschädigungen zurückgegangen. Bei den Vermögensdelikten registrierten die Beamten einen merklichen Anstieg. Dieser sei jedoch nicht zuletzt auf den Fleiß der Bundespolizisten bei den Zugkontrollen zurückzuführen. Durch die vermehrten Kontrollen gingen den Beamten mehr Schwarzfahrer ins Netz, verbunden mit einer Zunahme des Deliktes "Beförderungserschleichung".
Der Leiter des Kommissariats Wolfgang Kanngießer hob die enge Zusammenarbeit der Polizei im Raum Stadthagen mit einem breiten Netzwerk von Behörden und Organisationen hervor, vom Landkreis, über die Schulen, Stadt Feuerwehr, AWO, Vereinen und vielen weiteren Partnern. Dieses enge Netzwerk sei etwas Besonderes, so Kanngießer. Eine Folge sei, dass Groß-Veranstaltungen wie etwa die Regionalschau nahezu problemfrei organisiert werden könnten. Auch im Bereich der Prävention eröffne das Netzwerk breitere Möglichkeiten und führe zu Erfolgen.
Im Jahr 2012 sei es Ziel der Polizei, die vergleichsweise niedrigen Fallzahlen gerade im Bereich der Eigentumsdelikte zu festigen, ebenso die hohe Aufklärungsquote. Die hohe Intensität bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität werde beibehalten, erklärte Kanngießer.