1. Die Jugend bittet für Bedürftige

    Firmlinge unterstützen "Bürgerhilfe"/ Gespräche mit Künstlerin und Diakon

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). In der "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg" herrscht Freude über die Unterstützung durch Jugendliche. Unter dem Motto "Hilfe in Not vor Ort" bat die neunköpfige Gruppe vor drei örtlichen Einzelhandelsgeschäften Kunden darum, "ein Teil mehr" zu kaufen. Die Sachspenden sollten der örtlichen Lebensmittelausgabe zu gute kommen.

    Hintergrund der Hilfsaktion ist ein kirchlicher Anlass. Die 15- bis 17-Jährigen werden auf ihre Firmung vorbereitet. Und das bedeutet nicht nur theoretisches Wissen in Glaubensfragen, sondern auch Aspekte menschlichen Zusammenlebens. "Kirche sind wir", soll den Heranwachsenden vermittelt werden.

    In drei Gruppen werden die 27 Firmlinge betreut. Neben Pfarrer Adalbert Bonk selbst und dem Algesdorfer Ehepaar Hans-Dieter und Anette Morys hat Therese Stegmiller einen weiteren Kreis übernommen.

    Patrizia Alfaro und Markus Herberg helfen ihr dabei.

    Neben den gelegentlichen Treffen hatte Stegmiller nun zu einem 24-stündigen Aufenthalt im Lauenauer Pfarrheim von St. Markus eingeladen. Ein Vormittag war den Bitten um Hilfe für Bedürftige gewidmete. Mit kleinen Zetteln sprachen die Jugendlichen vor "Edeka", "Schlecker" und der "Getränke-Quelle" die Kunden an. "Wir hätten auch gern vor den übrigen drei Lauenauer Discountern gestanden", bedauerte es Stegmiller, "doch haben wir auf unsere Anfragen nur eine Ablehnung oder gar keine Antwort erhalten". Umso dankbarer ist sie den drei genannten Betrieben - und den Kunden, die die Aktion durch ihre Mitwirkung unterstützten. Binnen zwei Stunden türmten sich Konserven, Kaffee und Margarine, Nudeln und andere Lebensmittel mit langem Haltbarkeitsdatum sowie etliche Hygieneartikel in zehn großen Klappboxen. Geldspenden wurden ebenfalls sofort in geeignete Ware umgesetzt.

    "Bürgerhilfe"-Vorsitzende Margrit Mesenbrink war beinahe sprachlos. Auch den Jugendlichen bereitete der Einsatz sichtlich Freude. "Im Vorjahr war die Resonanz nicht so groß", erinnerte sich Stegmiller. Sie glaubt, dass auch der inzwischen eingetretene Bekanntheitsgrad der "Bürgerhilfe" zum Erfolg beigetragen hat.

    Weitere Eindrücke an diesem Wochenende sammelten die Jugendlichen bei einem Besuch im Atelier der Feggendorfer Künstlerin Regina Piesbergen. Sie stellte einige ihrer sakralen Arbeiten vorstellte – und sorgte für Verblüffung: Jeder junge Gast durfte sich eines ihrer Unikate mitnehmen.

    Eine aufschlussreiche Diskussion entwickelte sich mit dem Lauenauer Günter Fichte. Der katholische Diakon ist im Hauptberuf im Strafvollzug tätig. Er steht dort in ständigem Kontakt mit Gefängnisinsassen, die zum Teil im gleichen Alter wie die hiesigen Firmlinge sind. Am Ende einer ausführlichen Diskussion stand fest: Ein Besuch in der Strafanstalt soll folgen.

    Foto: al/p

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