1. Die Schranke öffnet sich, doch es bleibt weiter eng

    CDU will zehnjähriges Jubiläum der Sperrung nicht feiern

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    RINTELN (ste). Die Schranke an der Dauestraße, vor rund zehn Jahren in einem Schnellverfahren auf Antrag der CDU im Verwaltungsausschuss beschlossen, soll nun nach dem Willen von CDU-Fraktionssprecher Kay Steding Vergangenheit sein. Er beantragt nicht nur den ersatzlosen Abbau der Schranke, sondern auch einen Rückbau der Fahrbahn auf die alte Breite. Dem wollte der Ortsrat allerdings nach reichlich Diskussion nicht folgen, sondern beschloss eine befristete Öffnung der Schranke für ein Jahr mit Beibehaltung der Engstelle. Stedings Argumentationskette zur Öffnung der Schranke war löchrig. Er stellte fest, dass die Schranke in Teilen der Bevölkerung auf Gegenwehr stoße und mutmaßte, dass nach Öffnung der Verkehr in der Drift und Dauestraße "...nicht stark ansteigen" werde, da die Nutzung der Umgehungsstraße bei vielen zur Gewohnheit geworden sei.

    Dem Zuhörer stellte sich dabei nur die Frage, warum die Schranke dann überhaupt geöffnet werden soll, wenn doch kein zusätzlicher Verkehr dort fließen will. Der Antrag zur Einrichtung der Sperrung sei damals ein Fehler gewesen, stellte Steding fest. Damit stellt sich seine Fraktion bewusst gegen den ehemaligen Ortsbürgermeister Ulli Goebel, der die Sperrung vorangetrieben hatte.

    Als Steding dann auch noch meinte, dass die Drift einmal als innerörtliche Umgehungsstraße geplant war, regte sich Widerstand im Ortsrat. Gerhard Helmhold (Grüne) fragte sich, warum man dann eine Westumgehung mit viel Geld bauen musste und bezweifelte offen den von Steding festgestellten Status der Drift. Verkehrslenkende Maßnahmen, so Helmhold, fänden nie die ungeteilte Zustimmung aller Bürger und warum solle man nun abschaffen, was zum einen viel Geld gekostet und sich zum anderen bewährt habe.

    Unverständnis für den CDU-Antrag auch bei Dr. Gert Armin Neuhäuser: "Man kann keine Verkehrsprobleme beheben, wenn man andere schafft", erteilte er einer Neiddebatte aus Teilen der östlichen Altstadt eine Absage. Dort hätten viele Anwohner nämlich auch gerne eine intelligente Sperrung, die auch vom Verkehrsplaner in seinem Gutachten als eine Möglichkeit zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs angedacht war. Dazu, so Neuhäuser, habe man sich jedoch in der Stadt bislang nicht durchringen können.

    Jetzt muss sich der Verwaltungsausschuss mit dem Thema befassen und dann stellt sich auch die Frage, wie eine Rückerstattung des für die Chipkarten bezahlten Geldes an die Bürgerinnen und Bürger erfolgt. Folgt man der Logik Stedings, müsste dann eigentlich auch die Sperrung am Hallenbad aufgehoben werden. Erster Bürgerprotest regte sich bereits: "Die Schranke ist für uns Anwohner ein Segen", so Meike Dewitz.Foto: ste

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