RINTELN (ste). So etwas ist Flugleiter Friedhelm Steinkamp bislang auch noch nie passiert. Als er eine Hundehalterin auf ihr Fehlverhalten beim Betreten des Flugplatzes in Rinteln aufmerksam machen wollte, wurde diese renitent und stellte sich Nase an Nase Steinkamp gegenüber und forderte: "Dann schlagen Sie doch zu!" Dabei wollte Steinkamp lediglich Gefahren für den Flugbetrieb und natürlich auch die Hundehaltlerin vermeiden und sie auf das Betretungsverbot des Flugplatzes hinweisen: "Wenn hier Motor- oder Segelflieger landen, dann ist Fußgängerverkehr natürlich aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt und überaus gefährlich!"
Das befriedete Besitztum des Flugplatzes, das weiß auch Flugbetriebsleiter Karsten Fahrenkamp, wird trotz gut sichtbar aufgestellter Schilder und einer natürlichen Begrenzung durch Herrengraben und Buschwerk oft missachtet. Besonders für Spaziergänger mit Hunden scheint der gut gemähte Platz eine willkommene Ausführfläche für ihre Vierbeiner zu sein. Doch auch Jogger und Reiter treffen die Luftsportler auf ihrer Landefläche an: "Die meisten von ihnen sind überaus verständig, wenn wir sie auf die Gefahren hinweisen", wissen die beiden Luftsportler, doch für andere sind die Gefahren für sich und andere offenbar nicht so erkennbar: "Wenn ein Seil hinter einer Schleppmaschine hängt, dann ist das für Spaziergänger überaus gefährlich!" An der Beschilderung des Platzes liegt es nicht. Überall an frei zugänglichen Stellen wird auf den Flugplatz hingewiesen und neuerdings haben die Luftsportler zusätzlich noch Flatterband gespannt. Besonders beliebt bei Spaziergängern ist ein Weg entlang des Herrengrabens, den es eigentlich gar nicht gibt. Bei Ostwind wird der Flugplatz aber gerade über diesen "Weg" angeflogen und es kann gefährlich werden. Übrigens nicht nur für die Spaziergänger, sondern auch für die Flieger, die Gefahrensituationen für die Menschen am Boden natürlich vermeiden wollen und möglicherweise zu gefährlichen Flugmanövern gezwungen werden. Der Start der Flugsaison ist bereits erfolgt und so hoffen die Flieger auf viel Verständnis der Bürgerinnen und Bürger, dass das Gelände nicht betreten werden soll. Auf dem normalen Weg über die Zufahrt und dann zur Gaststätte oder der schönen Freifläche, wo man Kaffee und Kuchen genießen kann, ist natürlich jeder Gast gerne gesehen. Verstöße gegen das Betretungsverbot, darauf weist der Luftsportverein Rinteln hin, können übrigens mit einer Geldbuße nach Luftverkehrsordnung geahndet werden. Doch dazu soll es erst gar nicht kommen, betonen Fahrenkamp und Steinkamp unisono.
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