HANNOVER (bb). Mit dem 2:0-Sieg über den VfL Wolfsburg haben die Hannoveraner am Mittwoch einem direkten Konkurrenten für das internationale Geschäft einen empfindlichen Schlag versetzt. Als Tabellensiebter hat die Mannschaft die Chance, auch im kommenden Jahr auf Europareise zu gehen. Am Sonnabend um 15.30 Uhr ist die 96-Elf Favorit gegen den abstiegsbedrohten Hamburger SV.
Nur schwer kam Hannover 96 gegen die Wolfsburger am Mittwochabend in Schwung. Über die ersten 30 Minuten stellten die Gäste aus der Nachbarstadt die bessere Mannschaft. Dem aufmerksamen und reaktionsschnellen 96-Torwart Ron-Robert Zieler hatten es die "Roten" zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Nach der ersten halben Stunde schüttelten die Hannoveraner jedoch zunehmend den Ballast ab, den sie nach dem Ausscheiden im Europapokal und der deutlichen 0:3-Niederlage auf Schalke mit sich herumschleppten. Trainer Mirko Slomka stellte während der Partie von der "flachen Vier" auf die "Raute" um. Wie viel die taktische Umstellung zur Leistungssteigerung beitrug, ist schwer einzuschätzen, jedenfalls kamen die Hannoveraner besser in die Partie und erarbeiteten sich Torchancen.
Mit einem feinen Pass setzte Jan Schlaudraff Torjäger Mame Diouf kurz vor dem Halbzeitpfiff in Szene. Der Senegalese setzte sich mit Hilfe eines Handspiels und eines dynamischen Antritts durch und vollendete nervenstark. Der Treffer zählte, die Platzherren gingen mit einer 1:0-Fürhung in die Kabine. Im zweiten Durchgang gab Hannover den Ton an.
Wiederum vorbereitet durch Schlaudraff besorgte Didier Ya Konan das beruhigende 2:0. Gegen durchaus starke Wolfsburger sicherte sich 96 so drei Punkte und eroberte Tabellenplatz sieben zurück.
"Für uns ist jedes Spiel ein Finale", gab 96-Trainer Slomka nach der Partie als Devise für die verbleibenden vier Partien aus. Eine ganze Reihe von Bewerbern um das internationale Geschäft liegen eng beieinander. Hannover 96 wahrte gegen Wolfsburg seine Heimserie. Jetzt besteht gegen den Hamburger SV eine günstige Gelegenheit, auch einen Auswärtssieg zu erringen. Die Hamburger stecken tief im Abstiegskampf. Die 0:4-Niederlage gegen Hoffenheim war dabei ein erneuter Tiefschlag. Phasenweise spielten die Hamburger gefällig, leisteten sich jedoch einmal mehr schwere Abwehr-Schnitzer. Der HSV ist tief verunsichert angesichts seiner gefährlichen Lage.
Slomka ist vor der Begegnung nicht ohne Personalsorgen. Stürmer Mohammed Abdellaoue warf eine Knieverletzung gegen Schalke aus der Bahn, Diouf musste gegen Wolfsburg angeschlagen raus. So stehen hinter beiden Offensivakteuren zumindest Fragezeichen. Lars Stindl arbeitet an seiner Rückkehr ins Team, in Hamburg könnte er möglicherweise wieder zur Verfügung stehen. Foto: bb