FEGGENDORF (al). Knapp zehn Jahre nach dem Neustart wirft der Feggendorfer Gesangverein erneut das Handtuch. Damals hatte er wegen interner Querelen schon einmal eine Zwangspause durchlebt, jedoch mit einem kleinen Kreis und viel Engagement wieder beginnen können. Doch nun fordern Alter und Krankheit erneut Maßnahmen: "Manchmal sind doch nur vier, fünf Leute gekommen", erinnerte Dirigentin Christina Ziegler an betrübliche Übungsabende.
Ziegler und der Vorstand hatten sich deshalb zusammengesetzt und eine Lösung gesucht. Die Idee, den 1886 gegründeten Verein zu erhalten und nur noch einen Jahresbeitrag von 15 Euro zu fordern, stieß auf breite Zustimmung. Auch gesungen werden soll noch - jedoch nur sporadisch für "Projekte". Das könnten Anlässe im Dorf, Ständchen bei privaten Feiern oder die Mitwirkung bei Veranstaltungen des Sängerbunds Deister/Süntel sein. Nach den Sommerferien soll es dafür ein erstes Mal losgehen – mit Werbeschreiben an alle Haushalte. Aus den bisherigen eigenen Reihen wollen etwa zehn Mitglieder dabei sein. Vielleicht kommt Hilfe auch von außerhalb: Mitglied Hans-Dieter Reisse, der zugleich Vorsitzender des Lauenauer Männerchors ist, könnte sich flankierende Unterstützung durchaus vorstellen. Dieter Schöpf, der seit genau 50 Jahren in Feggendorf singt und dafür mit einer Urkunde bedacht wurde, reichte das nicht aus: Es müssten sich mehr Feggendorfer zum Mitmachen finden: "Sonst macht das doch keinen Sinn."
Lauenaus stellvertretende Bürgermeisterin Doris Rebe sparte nicht mit Lob: "Es ist eine gute Entscheidung, dass der Verein bestehen bleibt", erklärte sie. Vorsitzender Helmut Bauer hatte zum Auftakt des Abends einen Rückblick auf das wohl letzte komplette Jahr mit Aktivitäten gegeben: Unter anderem beim Kommers zum Kreisschützenfest und anlässlich des eigenen 125-jährigen Bestehens ist der Chor unter anderem aufgetreten. Dass bei letztgenanntem Termin endlich auch die Zelter-Plakette in Empfang genommen werden konnte, "war schon ein Höhepunkt", bemerkte Bauer.
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