APELERN (al). Mit einem neuen Namen und einer geänderten Satzung sowie dem Blick auf neue Projekte macht der Apelerner Heimatverein weiter. Seinen Zusatz "Fremdenverkehr" streicht er, weil er den Begriff durchaus diskriminierend findet. Doch Maßnahmen, den lokalen Tourismus zu fördern, werden weiterhin sein Tun bestimmen.
Daran ließ der vor einem Jahr gewählte Vorsitzende Ferdinand Exler keinen Zweifel. Doch vor dem Blick auf bisherige und neue Vorhaben begrüßte er eine ganze Reihe neuer Mitstreiter: Binnen zwölf Monaten konnte sich der bislang kleine Verein um 70 Prozent vergrößern – von vorher 30 auf jetzt 51 Personen.
Auch mit anderen Aktionen machten die Heimatfreunde auf sich aufmerksam. Schließlich ist die Schutzhütte am neuen "Sigward"-Pilgerweg die erste überhaupt auf der zwischen Minden und Idensen markierten Strecke. Nun wird sie auch noch eine Informationstafel erhalten – ebenfalls ein Novum, das gemeinsam mit dem "Schaumburger Land Tourismus" gewissermaßen als Prototyp realisiert wird. Ebenfalls am Wegrand steht an markanter Stelle nahe der Grenze zu Lyhren eine Bank.
In der neuen gemeindlichen "Kulturschmiede" wurden zwei Räume für Besprechungen und als Lager eingerichtet.
Das hinterließ Eindruck beim Ehrenvorsitzenden Werner Hirt: "Ihr habt eure Sache gut gemacht", lobte er die Nachfolger. Und den bisherigen Stempel hatte er parat: Schon damals wurde nur "Heimatverein" aufs Papier gedrückt. Exler wartete bereits mit neuen Ideen auf. Auf dem für sein Panorama gelobten Bunnenberg soll es einen gepflasterten Freisitz geben. Ideen dafür hat bereits Herbert Holk skizziert. Auch dort könnte eine Übersichtstafel die umliegenden Ortschaften und Bergketten erläutern.
Ein Augenmerk gilt den verwitterten hölzernen Wappentafeln an den Ortseingängen. Und in lokalgeschichtlicher Hinsicht widmet sich der Heimatverein der jetzt über 110 Jahre alten Fahne der ehemaligen Kyffhäuser-Kameradschaft. Sie könnte in einem noch zu restaurierenden Schrank mit gleicher Historie einen geeigneten Platz in der Kulturschmiede finden.
Dagegen herrscht eine gewisse Ratlosigkeit mit den von Heimatforscher Friedrich Judas angelegten Akten aus Apelerns Vergangenheit. "Wir haben den Umfang unterschätzt", klagte Exler und blickte ein wenig hilflos in Richtung Gemeinde: "Die muss uns helfen."
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