BÜCKEBURG (hb/m). Während der mit 51 stimmberechtigten Mitgliedern und neun Gästen gut besuchten Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln und Umgebung sind die Vorsitzende Monika Hachmeister und Schatzmeister Kurt Wiegand einstimmig wiedergewählt worden. Wiegand konnte der Versammlung zuvor mittteilen, "dass sich die wirtschaftliche Entwicklung des Vereins dank großzügiger Spenden und gezielter Sparmaßnahmen gegenüber dem Vorjahr erfreulich verbessert" habe.
Der Barverlust habe nur noch 18.463 Euro betragen, nachdem das in den Vorjahren erheblich schlechter ausgesehen hatte. "Wir wollen versuchen, in diesem Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen", versprach der Schatzmeister. Erfreulich sind die 42 Neuzugänge, so dass inzwischen 338 Personen dem Tierschutzverein angehören. Der Mindestbeitrag von 30 Euro jährlich könne auch kein Hinderungsgrund für eine Mitgliedschaft sein. Wiegand dankte auch allen Tierfreunden, die eine Patenschaft übernommen haben.
"Wir waren finanziell fast am Ende und hatten kaum noch Hoffnung, die nächsten Monate zu überstehen", blickte Monika Hachmeister auf das letzte Jahr zurück. Es habe sie beeindruckt, wie viele Menschen "mit uns gelitten und sich mit uns solidarisch erklärt haben". Viele Pakete mit Tierfutter seien gesendet worden. Aber nach wie vor belasten die ständigen Futterkäufe die Kasse erheblich. Durch Nichtheizen im Tierheim habe man im Winter rund 2.000 Euro einsparen können. Für die Mitarbeiter sei es nicht angenehm gewesen, frierend zu arbeiten.
Aufgrund vieler kleinerer und größerer Zuwendungen könne sie sagen, so Hachmeister, dass "wir etwas durchatmen können und die Existenz unseres Hauses zumindest für ein Jahr gesichert ist." Allerdings habe sich die Situation im Tierheim dadurch zugespitzt, dass fast jeden Tag neue Tiere ankommen. Es seien meistens Fundtiere. Oft habe man aber Zweifel, weil oft ältere Tiere, die lästig geworden sein, nur einfach entsorgt werden.
Wenn auch durch die steigende Zahl der Tiere die finanzielle Situation nicht besser werde, sollte man sich, so die Vorsitzende, dennoch davor hüten, ein Tierheim als reines Wirtschaftsunternehmen zu führen. Das habe mit Tierschutz kaum noch etwas zu tun. "Jedes unserer Tiere darf leben, solange es Lebensqualität hat", sage Hachmeister unter dem Beifall der Anwesenden.
Eine schlechte Nachricht sei es, dass bei der Stadt Bückeburg beim Thema "Katzenkastration" absolute Funkstille herrsche. Man könne nachweisen, dass innerhalb von drei Monaten in einer einzigen Kommune fast 140 unkastrierte Katzen eingefangen wurden. "Jeder Mensch mit einem einigermaßen klaren Menschenverstand muss doch einsehen, dass das so nicht weiter geht", glaubt Hachmeister. Einen kleinen Lichtblick gebe in Rinteln, wo sich die SPD-Fraktion für das Thema interessiert habe und durch den heimischen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy, der das Vorhaben befürworte. Rika Everding von den Bückeburger Grünen sieht auch hier Anlass zur Hoffnung; "denn Bürgermeister Brombach hat sich in dieser Frage geöffnet." Foto: hb/m