1. Auf Hannover wartet der Tanz auf der Rasierklinge

    96 will Madrid in der "Festung" AWD-Arena den Zahn ziehen / Voller Einsatz gefordert

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    HANNOVER (bb). Nervenkitzel ist garantiert am Donnerstag, dem 5. April, ab 21.05 Uhr in der AWD-Arena und vor den Fernsehern. Im Viertelfinal-Rückspiel der Europa-League steht die Mannschaft von Hannover 96 vor einem Tanz auf der Rasierklinge. Nach der knappen Niederlage im Hinspiel in Madrid gilt es, mindestens ein Tor zu erzielen, um einen Sieg einzufahren. Andererseits muss 96 in der Defensive höllisch aufpassen gegen den durchschlagskräftigen Angriff von Atletico.

    Es sind Konstellationen wie diese, die den Europapokal so reizvoll machen. Gegen einen namhaften Gegner muss Hannover 96 einen knappen Rückstand wettmachen, muss angreifen ohne ins offene Messer zu rennen. Die Elf von 96-Trainer Mirko Slomka wird am Donnerstag gegen Atletico Madrid all ihr Können und ihre Leidenschaft in die Waagschale werfen müssen, um sich durchzusetzen. Im Heimspiel in der "Festung" AWD-Arena sollen die Spanier ein anderes 96-Team kennen lernen als in der ersten Hälfte in Madrid. Mit ihren Fans als zwölften Mann im Rücken könnten die Hannoveraner bei einem der Höhepunkte der Vereinsgeschichte über sich hinauswachsen.

    Bereits beim 2:1-Sieg am Sonntag gegen den Bundesliga-vierten Borussia Mönchengladbach zeigten die Spieler von Mirko Slomka, dass mit ihnen immer zu rechnen ist, erst recht im eigenen Stadion. Im ersten Durchgang neutralisierten sich beide Mannschaften. Sie standen sehr stabil in der Defensive, zahlreiche Ungenauigkeiten in der Offensive verhinderten jedoch ein ansehnliches Aufbauspiel. Als Didier Ya Konan das 1:0 für die "Roten" nach einem Querschläger erzielte, nahm die Partie Fahrt auf. Nach sehenswerter Vorarbeit von Jan Schlaudraff erhöhte Mame Diouf auf 2:0. In der Endphase wurde es nach dem Gegentor noch einmal spannend. Mit dem Sieg gegen die Borussen sprang 96 wieder auf Tabellenrang fünf, steht damit auch in der Bundesliga hervorragend da.

    Gegen Madrid gilt es jetzt, die defensive Stabilität aus der Partie gegen Borussia zu übertragen. In der ersten Halbzeit in Spanien schwamm 96 allzu sehr in der Defensive und fand fast gar nicht zum Spielaufbau. Im zweiten Durchgang kam 96 besser in die Partie. So soll es auch am Donnerstag sein.

    Gegen Gladbach fehlten Manuel Schmiedebach und Lars Stindl mit Adduktorenproblemen. Christian Schulz sprang dafür im defensiven Mittelfeld ein und spielte eine gute Rolle. Stindl und Schmiedebach sind auch gegen Madrid fraglich. Ist Stindl fit, ist er gesetzt. Trainer Slomka wird sich bei der Aufstellung an den jüngsten Eindrücken orientieren. Im Sturm dürfte das Duo Diouf und Ya Konan beginnen. Jan Schlaudraff wird über rechts, Konstantin Rausch über links Gas machen. Zentral defensiv werden Sergio Pinto und falls fit Lars Stindl starten. Vor Tormann Ron-Robert Zieler würden Steven Cherundolo, Mario Eggimann und Emanuel Pogatetz und als Linksverteidiger entweder Christian Pander oder Christian Schulz versuchen, den Madrider Angriffswirbel zu unterbinden. Egal wer aufläuft, jedem 96er ist klar, dass er an diesem Abend Clubgeschichte schreiben kann. Entsprechend hoch wird die Motivation sein.

    Eine gewisse Schwächung für die Gäste bedeuten drei Gelbsperren. Mit Außenverteidiger Juanfran, Mittelfeld-Ankurbler Gabi und dem Außenbahn-Spieler Arda Turan fehlen Atletico-Trainer Diego Siemeone drei Akteure, die im Hinspiel Leistungsträger waren. Mit Könnern wie Diego und Falcao bleiben die Spanier trotzdem stark besetzt.Foto: bb

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