1. Aggressiver Schwan darf sich in der Schutzstation beruhigen

    Schwan treibt in Hannover-Stöcken sein Unwesen und verletzt Menschen

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    SACHSENHAGEN (em). Beulen in Fahrzeugen, blaue Flecken und viele attackierte Friedhofsbesucher, darunter auch eine Rollstuhlfahrerin: Man möchte kaum glauben, dass dafür ein Schwanen-Männchen auf dem Stadtfriedhof Hannover-Stöcken verantwortlich zu machen ist. Mit seiner Gattin herrscht er seit vielen Jahren über den Teich und dessen Uferzone. Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung und Gärtnerei hatten bereits Tricks entwickelt, ihre Arbeit im Uferbereich halbwegs unbeschadet durchführen zu können.

    Die Aggression und Unberechenbarkeit dieses Wildvogels wurde von Jahr zu Jahr immer größer, so dass die Friedhofsverwaltung zum Schutz der Besucher jetzt handeln musste. Über die Untere Naturschutzbehörde erhielt die Friedhofsverwaltung der Stadt eine Ausnahmegenehmigung zur Umsetzung.

    Kürzlich wurde der Schwan durch Dr. Florian Brandes, Leiter der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen, eingefangen. Der Wildvogel bleibt nun zunächst in Sachsenhagen, bis eine weiter entfernte Fahrt, zum Beispiel nach Süddeutschland, ansteht, oder er an einen Wild- oder Tierpark abgegeben werden kann. Wichtig dabei ist, dass zwischen dem Stadtfriedhof Stöcken und dem neuen Zuhause möglichst viele Kilometer liegen, damit der Schwan nicht noch die Heimreise antritt. Leider konnte das weibliche Tier bislang nicht eingefangen werden. Der Tierarzt ist sich aber sicher, dass es aber bald einen neuen Partner finden wird.

    Dr. Brandes legt den Bürgern nahe: "Damit die nachfolgenden Schwäne nicht auch Verhaltensstörungen entwickeln, ist es allerdings wichtig, auf das Zufüttern mit altem Brot und weiteren Lebensmitteln zu verzichten. Bisher wurden Informations- oder Verbotsschilder aus falsch verstandener Tierliebe ignoriert. Diesem unvernünftigen Verhalten von Friedhofsbesuchern ist letztlich zuzuschreiben, dass das Schwanenpaar umgesiedelt werden musste." Foto: pr

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