STADTHAGEN (bb). Einstimmig hat der Rat der Stadt Stadthagen den Bebauungsplan "Südlich des Georgschachtes" verabschiedet, und mit der Ausweisung zweier Industriegebiete die Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Asphaltmischwerkes und einer Bauschuttaufbereitungsanlage geschaffen. Dazu muss allerdings noch das Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim die Genehmigung für die Anlagen erteilen.
Das Gewerbeaufsichtsamt habe diese Genehmigung jedoch "in Aussicht gestellt", wie Bürgermeister Bernd Hellmmann berichtete. Somit befinde sich die Stadt auf einem guten Weg auf einer alten Bestandsimmobilie etwas Neues zu schaffen, so Bernd Hellmann.
Ratsfrau Ute Steidel (SPD) begründete, warum die Gruppe SPD/Grüne zustimmte. Mit dem Projekt könne ein Gebiet eine neue Funktion erhalten, das ohnehin schon seit sehr langer Zeit ein Industriestandort gewesen sei. Ein Vorteil sei weiterhin, dass der Bahnanschluss für den Betrieb genutzt und so aufgewertet werde. Der Investor werde mit der Anlage zunächst 20 neue Arbeitsplätze in Stadthagen schaffen, eine Aufstockung auf 30 Beschäftigte sei in Zukunft möglich. Dies geschehe in einem Segment, in dem Stadthagen zuletzt Arbeitsplätze verloren habe. Außerdem füge sich das Projekt in die geplante Neustrukturierung des gesamten Gebietes am Georgschacht.
Rolf Rösemeier-Tietjen (Grüne) mahnte, Bedenken der Bürger in Bezug auf die Emissionen ernst zu nehmen. Bei der Erwärmung von Bitumen in der Asphaltmischanlage würden potentiell krebserregende Stoffe entstehen, entsprechend streng seien die Emissionsauflagen zu überwachen. Außerdem seien die Ausgleichsmaßnahmen im Bereich des Artenschutzes sehr spät angegangen worden. Für einige der Tierarten, die einen neuen Lebensraum erhalten sollen wie etwa die Zauneidechse, könne dies bereits zu spät sein.
Jens Klugmann (CDU) hob ebenfalls die Nutzung des Gleisanschlusses als wichtigen Vorteil hervor. Mittelfristig sei gar die Schaffung von 60 Arbeitsplätzen möglich, deutete Klugmann an. Lothar Biege (Gruppe WIR/FDP) verwies auf die "sinnvolle Nachnutzung einer lange brachliegenden Industriefläche". Aufgabe des Rates sei in Bezug auf Emissions- und Artenschutz die kritische Begleitung des Projektes.
Bürgermeister Bernd Hellmann verwies in Bezug auf die Ausführungen von Rolf Rösemeier-Tietjen darauf, dass die Überprüfung der Emissionsschutzrechtlinien Aufgabe des Gewerbeaufsichtsamtes sei. Die Stadt werde das Amt dabei unterstützen.
Alle Ratsmitglieder stimmten den Änderungen im Bebauungsplan zu.
Im Zuge der Vorbereitung erwarb die Stadt das Gebäude am Georgschacht 10. Hier wird nach dem Bau der Asphaltmischanlage keine Wohnnutzung mehr möglich sein.