FEGGENDORF (al). Der Förderverein "Feggendorfer Stolln" bleibt seinem Prinzip treu, der ehemaligen Kleinzeche im Deister die Originalität zu bewahren. "Wir wollen keinen Kommerz und keinen ständigen Museumsbetrieb", machte Vorsitzender Florian Garbe deutlich und wurde dabei von Bürgermeister Heinz Laufmöller unterstützt. Es sei eben das Besondere, sagte dieser in einem Grußwort, hier keinen "Schönwetterstollen" vorzufinden. Besucher müssten eben auch mal durchs Wasser patschen.
Laufmöller hatte die beste Nachricht des Abends mitgebracht: "Der Weg zum Zechenhaus ist geebnet." Endlich sei die Baugenehmigung zu erwarten, nachdem der Flecken Lauenau soeben die geforderte Rückbauverpflichtung unterschrieben habe. Falls jemals der Zechenbetrieb aufgegeben werde, müsse die Gemeinde den Abriss bezahlen.
Doch daran ist aus heutiger Sicht nicht zu denken: Unverdrossen kümmert sich ein Helferkreis um die Sanierung des 1952 geschlossenen Stollens. Durch ihn können Besucher nicht nur in ein Kohleflöz gelangen: Sie errreichen bei Führungen den durch den Deister führenden Hauptstollen. Beeindruckend sei nach Garbes Angaben das "für Feggendorfer Verhältnisse riesige Streckenkreuz" mit Anschlüssen in die Zechen Barsinghausen und Hohenbostel: "Es lohnt ein Besuch für alle, die länger nicht im Stollen waren."
Garbe versprach, dass sich seine Gruppe auch beim Bau des künftigen Betriebsgebäudes engagieren werde: "Wir wollen da einiges erledigen – von Fliesen bis zur Reinigung", bat er die Mitglieder um Hilfe.
Finanziell sieht sich der Verein gut gerüstet: Spenden von Besuchern sowie ein Zuschuss der Gemeinde decken große Teile der Betriebskosten ab. So könnten unter anderem Kraftstoffe und auch die teure Haftpflichtversicherung bezahlt werden.
Trotzdem denken die Bergleute daran, wenigstens bei ihren Großveranstaltungen ein Eintrittsgeld zu erheben. Während nämlich angemeldete Gruppen gern auch einen größeren Betrag für die zeitlich aufwendigen Führungen hinterlegen, mogeln sich offenbar Einzelbesucher zunehmend an der Spendenbox vorbei. In ihr wurden sogar schon Hosenknopf und Unterlegscheibe gefunden. "Und das nach einer ausführlichen Tour von bis zu einer Stunde", klagte ein Mitglied. Nun wird daran gedacht, von erwachsenen Gästen zwei Euro zu erbitten.
Mit der Saisoneröffnung am Sonntag, 1. April, gibt es wieder die üblichen Sonntagsführungen um 11 und um 14 Uhr. Weitere Termine, insbesondere für Gruppen, sind nach vorheriger Anmeldung unter (0173) 781 81 81 möglich. Als große Veranstaltungen nannte Garbe die Teilnahme am für den 6. Mai vorgesehenen "Deister-Tag", das Grillfest am 17. Mai (Himmelfahrt) und ein Bergfest mit Stollngottesdienst am 30. September. Der Baufortschritt des Zechenhauses soll mit Grundsteinlegung und Einweihung markiert werden. Foto: al