HÜLSEDE (al). Im Hülseder Gemeinderat stößt die Idee des Einwohners Egbert Gelfert, die bisherige Kreuzung zu einem Kreisel umzubauen, auf Interesse. Bevor es jedoch zu weiteren Beratungen kommt, sollen weitere Fakten ermittelt werden. Eine Verkehrszählung ist vorgesehen. Auch ein erforderlicher Flächenerwerb müsse klar sein, verlangte Gemeindedirektor Uwe Heilmann.
Wie berichtet, hatte Gelfert in einem Brief an den Rat seine Gedanken zur verkehrlichen Entschärfung mitgeteilt. Ein Kreisel könne Raser stoppen, die das Maximal-Tempo von 70 km/h auf der Landstraße zwischen Schmarrie und Pohle nicht einhalten. Zudem sei für den innerörtlichen Verkehr wie auch für Fußgänger und Radfahrer mehr Sicherheit beim Überqueren der Kreuzung gegeben. "Wenn wir Zahlen haben, können wir andere Behörden überzeugen", machte Heilmann deutlich. "Was machen wir, wenn die nicht mitspielen", fragte Harald Schmidt (SPD). "Dann können wir das vergessen", erwiderte der Gemeindedirektor.
Die Zählung kann die Samtgemeindeverwaltung übrigens mit wenig Aufwand betreiben. Sie montiert die vor Jahren beschafften Geschwindigkeitsanzeigen, schaltet sie aber stumm, so dass keine Zahlen und auch kein "Smiley"-Symbol zu erkennen sind. Trotzdem werden die Menge der Fahrzeuge sowie deren Tempo aufgezeichnet. Heilmann: "Das sind dann zuverlässige Angaben." Einzige Kritik an der Kreisel-Idee kam von einem Anwohner: "Dann bremsen die abrupt, um anschließend wieder aufzudrehen", befand er und lud den Rat ein, sich "mal morgens um 6 Uhr in meinen Garten zu setzen". Dann könne er die Raser hautnah erleben. Zugleich befürchtet er ein weiter steigendes Fahrzeug- und Lärmaufkommen, falls die Verfüllungspläne für den Steinbruch Hamelspringe verwirklicht würden. Wie bereits an anderer Stelle berichtet, könnten bald Lastzüge mit Kraftwerksasche von der Autobahn an Hülsede vorbei zu ihrem Ziel pendeln.
Inzwischen hat Gelfert nach eigenen Angaben den Kritiker zumindest teilweise überzeugen können: Fahrzeuge, die sich einem Kreisel nähern, würden stets mit Verkehrsschildern zur Temporeduzierung gezwungen. Foto: al