Sie haben die richtige Auswahl getroffen. Kaum öffnet sich der Vorhang zum ersten Mal, macht sich Heiterkeit breit. Das liegt natürlich an den Darstellern: der griesgrämige Meister Hein (Thorsten Bäuchle), der vorwitzige Lehrling Peter Hinz (Axel Wille) und Altgeselle Karl (Rainer Langhals), der allein schon mit ostpreußischem Dialekt immer wieder Szenenapplaus einheimst. Auch Dagmar Hitzemann ist als Oma der vielbelachte Beweis, dass alle Rollen perfekt besetzt worden sind. Sie zieht die Fäden und führt den Krückstock wie einen Dirigentenstab. Das bekommt nicht nur Sohn Hein zu spüren, sondern auch der ganze Rest der Belegschaft einschließlich des plötzlich aus Amerika sich ansagenden Fritz (Klaus Urlacher), der entgegen anderslautender Vermutungen so bettelarm ist, das er auf Geld für den Rückflug angewiesen ist.
Das unverhoffte Wiedersehen verlangt nun ein Geheimnis zu lüften. Doch Gisela (Anja Hägerling) weiß längst, das nicht "Papa" Hein ihr Vater sei, sondern der ausgewanderte Fritz. Doch die beim bevorstehenden Wiedersehen befürchteten Ansprüche macht dieser gar nicht geltend – im Gegenteil. So wird Hein ebenso eine Last genommen wie die befürchtete Steuerschuld. Das ist Detlef Teufel zu verdanken, der in seiner Eigenschaft als Finanzbeamter das "Angenehme" (Tochter) mit dem "Nützlichen" (Betriebsprüfung) verbinden will.
Kein Wunder, dass wegen Letzerem ein solcher Schwiegersohn nicht genehm ist. Da würde doch Hinzpeter lieber den einfältigen Gesellen Karl sehen. Doch dieser findet ein dubioses "Glück" in Peine. Und der Finanzbeamte stellt sich als perfekter Bäckermeister heraus. Selbst der knurrige Meister bekommt seine "Versorgung fürs Alter": Ex-Frau Selma (Susanne Griese) will es noch einmal mit ihm probieren.
Zur Perfektion des vergnüglichen Theaterabends trugen Achim Hitzemann (Technik) und Bärbel Jünemann (Souffleuse) bei. Insgesamt zwölf Abende dauert die Saison. Wer jetzt noch Karten bestellen will, muss enttäuscht werden. Alle Aufführungen sind bereits restlos ausgebucht.
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