STADTHAGEN (nb). Wenn es kracht, ist überhöhte Geschwindigkeit auf den Straßen des Landkreises immer noch die Ursache Nummer eins, dicht gefolgt von Alkohol am Steuer. Was beide Fehlverhalten vereint: Kommt es zum Unfall sind Verletzungen vorprogrammiert und die Folgen für die Beteiligten meist schwer.
3.173-mal wurden die hiesigen Beamten der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg (PI) im vergangenen Jahr zu Unfällen gerufen, wie der leitende Polizeidirektor und Leiter der PI Frank Kreykenbohm berichtet. Gemeinsam mit Kathleen Hirt, Polizeioberrätin und Leiterin Einsatz der PI, stellte er die aktuelle Unfallstatistik vor und zog eine vorsichtig positive Bilanz. Im direkten Vorjahresvergleich ist die Gesamtzahl um 97 gesunken. Ein langfristig stabiler Trend zeichnet sich im Bereich der Personenschäden ab: Hier ist die Gesamtzahl innerhalb von zehn Jahren um 15 Prozent gesunken. Waren es in 2010 noch 593, verletzten sich im vergangenen Jahr nur noch 578 Personen leicht. Schwer verletzt wurden 127 Menschen, der niedrige Vorjahresstand konnte nicht gehalten werden. Laut Kreykenbohm steht dies in direktem Zusammenhang mit dem milden Winter und freien Straßen: "Eis und Schnee bedeutet geringere Geschwindigkeit und damit weniger schwerwiegende Unfälle." Auf den Straßen kamen zehn Menschen ums Leben, oft handelte es sich hierbei um Baumunfälle. Zwei dieser Opfer gehörten den Risikogruppen der Senioren und der jungen Fahrer an. Letztere sind weiterhin das Ziel besonderer Aufklärungskampagnen, mit denen die Polizei künftig Unfälle verhindern will, die durch Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung provoziert werden. Bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern bis 14 Jahren haben Prävention und Sicherheitstraining bereits gefruchtet: Mit 49 verletzten Kindern wurde die niedrigste Gesamtzahl bisher dokumentiert. Zum Positiven hat sich ebenfalls das Verhalten der Fahrer verändert: Weniger sind nach einem Unfall geflüchtet. Die Aufklärungsquote dieser Vergehen liegt bei einem Höchststand von 41 Prozent. Über Unfallschwerpunkte, Fahrfehler und neue Ansätze lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Schaumburger Wochenblattes.Foto: nb