Bislang wurden Bekleidung, Schuhe und Spielzeug praktisch zum Nulltarif abgegeben, lediglich um eine - freiwillige - Spende wurde gebeten. Inzwischen mussten die Mitarbeiterinnen allerdings Missbrauch gewärtigen: So mancher vermeintlich Bedürftige verkaufte relative hochwertige Klamotten im Internet (Ebay).
Und weil das bekantlich überhaupt nicht im Sinne des Erfinders ist, sollen ab sofort die Etiketten und vor allem Markenlabel aus allen Kleidungstücken herausgetrennt werden. Auch mit dem Nulltarif ist es vorbei: Bekleidung wird nur noch zu festen (sehr moderaten) Preisen herausgegeben. Verhandlungen jedweder Art sind somit nicht mehr möglich oder nötig - umsonst gibt es ab sofort nur noch Bücher. -
Die "Kleiderkiste" war bereits im Herbst 2005 gegründet worden. Die Räumlichkeiten beim Kinderschutzbund erwiesen sich allerdings schon bald als zu begrenzt. Nach dem Umzug in die Bäckerstraße boomte das Geschäft innerhalb der vergangenen 60 Monate:
Zahlreiche Familien deckten sich mit Kindersachen ein - die in den Boutiquen mit Neuwaren bekanntlich mitunter kaum weniger kosten als die Bekleidung für Erwachsene.
In der Zeit wurden außerdem, zusammen mit dem EMMA-Zentrum und der AWO, zahlreiche "Erstausstattungspakete" für bedürftige schwangere Frauen vermittelt.
Um ihr vielfältiges Angebot aufrecht erhalten zu können, wird auch weiterhin gut erhaltene Kinderbekleidung gesucht - Wobei die Betonung auf "gut erhalten" liegt, nachdem sich der Anteil der nicht mehr verwertbaren Sachen zuletzt erheblich erhöht hatte. Auch sollten die "Gebrauchten" gut gewaschen sein, damit sie von den Kinderschutzbund-Mitarbeiterinnen sogleich in die Regale befördert werden können. Gesucht (und ausgeteilt) werden weiterhin auch Babysachen: Jäckchen, Bett- und Krabbeldecken, Strampler oder Schlafsäcke - ebenso wie Schuhe und Spielsachen aller Art. Besonderer Bedarf besteht derzeit an Schulranzen und Kinderwagen.
In der "Kleiderkiste" können Interessenten zwei Mal pro Woche nach brauchbaren Sachen für ihren Nachwuchs stöbern: Montags von zehn (statt bisher 9.30) bis zwölf Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr.
Foto: km