1. Max und Moritz auf Russisch

    Drei Auftritte von Anna Haentjens und Sven Selle

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    WIEDENSAHL (em). Solch einen Ansturm kleiner Leute hat das Wilhelm Busch Geburtshaus in Wiedensahl lange nicht erlebt. Als Max und Moritz in Gestalt des Musikers Sven Selle und der Komödiantin Anna Haentjens riefen, hatten sich mehr als 200 junge Gäste aus Kindergärten und den komplett angereisten Klassen 1 bis 4 der Grundschule Evesen mit Betreuerinnen und Lehrern auf den Weg nach Wiedensahl gemacht. So kam die Lausbubengeschichte in sieben Streichen gleich dreimal zur Aufführung.

    Und dem Künstler-Duo, am Abend zum Internationalen Frauentag Nummer 101 erneut auf der Bühne im Busch-Haus, war deutlich anzumerken, wie viel Spaß es ihnen machte, sich inmitten der begeisterungsfähigen Kinder durch Buschs demnächst 150 Jahre alt werdenden Millionenseller zu tanzen und zu singen. Ein Junge stellte dabei mit seinem gekonnten "Kikeriki" selbst die Schauspielerin in den Schatten. Die wiederum musste das kleine Mädchen trösten, bei der a la Witwe Bolte die Tränen liefen, als die am Baum geendeten Hühner und der stolze Hahn in der Pfanne brutzelten. Neben den Schülern aus Evesen waren die Kindergärten Löwenzahn aus Enzen, Zauberland aus Wölpinghausen und Littlefoot aus Münchehagen sowie die Kita Lahde nach Wiedensahl gekommen und verdeutlichten so einmal mehr dessen exponierte Lage im historischen Dreiländereck von Schaumburg, Preußen und Hannover.

    Auch wenn es vor allem von den ganz jungen Mädchen mit Anmerkungen wie "die kann aber gut singen" viel Bewunderung für die Aktrice gab, stimmten die oftmals recht textsicheren Gäste vor allem zum Ende der Streiche immer wieder freudig in den Gesang ein. Anna Haentjens geizte an historischer Stätte dann auch nicht mit Lob für die begleitenden Pädagogen: "Die Kinder hier sind in Sachen Wilhelm Busch und Max und Moritz richtig gut vorbereitet". Ein besonderes Glanzlicht setzten dabei zwei aus Russland stammende Eveser Schüler. Perfekt trugen die Zwillinge den anderen Kindern eine Passage aus der von Museumleiterin Gudrun-Sophie Frommhage-Davar angereichten russischen Ausgabe mit den Übeltaten der bösen Buben vor.

    Wilhelm Buschs Kinderbett war beim anschließenden Gang durch das Haus bei den meisten Vorschulkindern ein besonderer Anziehungspunkt. Die älteren Grundschüler ließen sich derweil von der Ausstellung "Ruff! damit ins Ofenloch – Alltägliche Chemie in Buschs Bildergeschichen", die noch bis zum 29. April in Wiedensahl gezeigt wird, inspirieren.

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