RINTELN (ste). Zwei Sorgen plagen den Niedersächsischen Turnerbund (NTB) mit seinen 755.000 Mitglieder, so dessen Vorsitzender Heiner Bartling: "Zum einen ist es der starke Rückgang der Ehrenamtlichen, zum anderen die Befürchtungen um den Wegfall von Hallenzeiten durch verstärkte Einrichtung von Ganztagsschulen!" Sorgen, die sich zum Teil mit denen des Kreissportbundes (KSB) decken, so Vorsitzender Dieter Fischer, der als Konsequenz aus weniger Ehrenamtlichen ableitete: "Dafür müssen die Verbliebenen mehr arbeiten!" Seine zentrale Frage war also: "Wie kann man das Ehrenamt entlasten?" Eine mögliche Antwort darauf kostet Geld: "Durch mehr Hauptamtliche in den Verbänden!" Fischer stellte in seinem Grußwort fest: "Während die kommerziellen Sportanbieter große Zuwächse haben, gehen den Vereinen die Mitglieder verloren!" Wie man diesem Phänomen begegnen kann, das soll auch die kommunale Sportentwicklungsplanung der Stadt Rinteln aufzeigen, für die VTR-Vorsitzender Karl-Heinz Frühmark in seinem Bericht Werbung machte. Die VTR profitiert von dieser Entwicklungsplanung ganz besonders, denn auf den Verein wird von den externen Beraterin im Rahmen dieser Planungen ein spezielles Augenmerk in Form einer "Vereinsentwicklung" gerichtet. Das Leitbild, das aus der Sportentwicklungsplanung entwickelt werden soll, könnte dann Grundlage für künftige sportpolitische Entscheidungen im Rat sein. Ziel soll es sein, dass Rinteln "...lebens- und sportgerecht bleibt", so Frühmark, der allerdings noch politische Arbeit für die Aussage "bleibt" sieht. Sein Stichwort lautete hier wie so oft "Hallennutzungsgebühren". Fünf Prozent an Mitgliedern soll die Einführung der Gebühren den Verein gekostet haben. Verschlechterte Rahmenbedingungen sieht Frühmark auch im Rückgang der Bevölkerungszahlen, insbesondere bei den jungen Menschen: "Bis zu 30 Prozent weniger 0-17 Jährige bis 2020 sprechen eine deutliche Sprache!" Die Konsequenz daraus: Erheblicher Rückgang beim Eltern-Kind-Turnen, auch durch die Krippenplätze bis in den Nachmittag und die vielen Alleinerziehenden. Neben der Finanzknappheit der Kommunen sei auch erkennbar, dass in den Familien das Geld nicht mehr so locker sitze: "Einigen Familien wird bereits durch ein Unterstützungsprogramm aus dem Familienministerium mit Beiträgen für den Sportverein geholfen!" Gesellschaftspolitische Herausforderungen erforderten Antworten: "Und die sucht die VTR in Zusammenarbeit mit den Beratern der Sportentwicklungsplanung", so Frühmark, der sich in diesen turbulenten Zeiten nicht aus der Vorstandsarbeit herausziehen und stattdessen weiter für die VTR einsetzen möchte: "Ich stehe zur Wiederwahl bereit!" Die 73 anwesenden Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung des Vereins fanden das gut und stimmten zu. Ebenso wie für den stellvertretenden Vorsitzenden Volker Furchbrich, zweite Schatzmeisterin Hannelore Jäger, Schriftwart Ulrich Damrose und für die neue Jugendwartin Annekristin Grundstedt, die für Svenja Böer das Amt übernimmt.
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