HANNOVER (bb). Die 96-Fans durften in der AWD-Arena am Donnerstag einen magischen Europapokalabend feiern. Beim 4:0-Sieg über Standard Lüttich klappte für Hannover fast alles wie am Schnürchen, gerade im ersten Durchgang wirbelte die spiel- und kampfstarke Elf von Trainer Mirko Slomka die Gäste durcheinander. Am Sonntag kehrt für 96 um 17.30 Uhr im Heimspiel gegen den 1. FC Köln der Bundesliga-Alltag zurück.
In Erinnerung an die drei bisherigen Partien gegen Lüttich hatten Mannschaft und Anhang ein Kampfspiel auf Biegen und Brechen erwartet, eine zähe, nervenaufreibende Partie gegen einen gefährlichen und durchaus unbequemen, gewieften Gegner. Und dann kam es in der von freudiger Spannung geprägten Atmosphäre in der AWD-Arena ganz anders.
96 setzte gerade in Anfangsphase zu einem Sturmlauf an, dem die zunehmend konsternierten Gäste zunächst wenig entgegenzusetzen hatten. Dabei spielte der frühe Treffer 96 in die Karten. Nach scharfer Hereingabe vom Flügel durch Jan Schlaudraff staubte Mohammed Abdellaoue zum 1:0 ab. 96 setzte angetrieben vom begeisterten Publikum nach. Besonders der einsatzfreudige linke Außenbahnspieler Konstantin Rausch ging Außenverteidiger Laurent Ciman bei Ballbesitz der Gäste früh an, auch die übrigen 96er verschoben fleißig und effektiv. Der Spielaufbau von Lüttich wurde so in der Anfangsphase fast vollständig unterbunden. 96 arbeitete sich in der Folge eine Reihe von Torchancen über die Flügel heraus. Das 2:0 ergab sich aus einer scharfen Hereingabe Sergio Pintos, die Lüttichs Pechvogel Kanu ins eigene Tor lenkte. Lüttich wurde nur durch Standards gefährlich, ein Kopfball landete am Pfosten. Im zweiten Durchgang gab Lüttich Gas und kam besser ins Spiel. Mit dem Gelb-Rot-Platzverweis von Serge Gakpe kassierte Lüttich den nächsten Nackenschlag. Hannover gelang dann etwas, womit sich die Mannschaft normalerweise schwer tut.
Die Slomka-Elf schaltete einen Gang zurück und behauptete trotzdem die Spielkontrolle. Über lange Passagen ließen die "Roten" den Ball durch die eigenen Reihen laufen, um ab und an dosierte Angriffe zu starten. Der engagierte Didier Ya Konan brachte noch einmal Schwung. Er erzwang das zweite Eigentor von Kanu und legte zum 4:0 für Sergio Pinto auf. Nach einer geschlossen, starken Mannschaftsleistung feierte 96 mit den verzückten Fans den Einzug ins Europapokal-Viertelfinale.
Am Sonntag um 17.30 Uhr folgt das Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Durch das Fehlen von Lukas Podolski (Rotsperre) sind die Kölner entscheidend geschwächt. Im Hinspiel setzte sich Köln mit 2:0 durch.
Um Tabellenplatz sieben zu verteidigen, wäre ein Sieg für 96 sehr wichtig. Gelingt es Hannover nach der Europapokalsause die Konzentration hoch zu halten, wird sich die Mannschaft durchsetzen.Foto: bb