LAUENAU (al). Wenn Energiesparlampen und LED-Leuchten ausgetauscht werden müssen, müssen diese nicht mehr im Restmüll landen. Der Lauenauer Dieter Lübbe hat sich mit Erfolg um eine Lösung gekümmert, die schwermetallhaltigen Birnen fachgerecht zu entsorgen. Künftig steht eine Box im Geschäft von Radio- und Fernsehmeister Bernd Scheffler in der Kirchstraße.
Lübbe ist dem Thema sorgfältig auf den Grund gegangen. Die Mülltrennung und die Wiedergewinnung von Rohstoffen liegen ihm sehr am Herzen. Konsequent sortiert er Altglas und Verpackungsmaterialien vom Restmüll aus, sammelt Papier und Pappe in der dafür bestimmten Tonne und bringt auch leere Batterien zurück ins Geschäft, wo er sie gekauft hat. Doch wohin mit den Energiesparlampen? Der 63-Jährige machte sich schlau. Im "Abfallwegweiser 2012" war nur der Hinweis auf den Recyclinghof der Schaumburger Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWS) in Bad Nenndorf zu finden. Doch wegen einer einzigen defekten Birne wollte Lübbe sich doch nicht auf den Weg in den Kurort machen.
Folglich telefonierte er mit Behörden und sogar mit Redaktionen von Verbrauchersendungen bei Fernsehanstalten: "Alle hielten das Thema für wichtig, aber niemand wollte sich dafür stark machen", bedauert er. So kümmerte er sich selbst um eine lokale Lösung.
Diese fand sich in Form einer Box, die die AWS zur Verfügung stellt. Auch den Standort machte Lübbe klar: In Bernd Scheffler gewann er einen Experten vom Fach, der die gleiche Ansicht vertrat: "In Sachen Entsorgung muss noch viel passieren."
Auch Scheffler selbst will die ausgedienten Lampen annehmen. An jedem ersten Sonnabend im Monat aber wird in der Zeit von 8.30 bis 12.30 Uhr Dieter Lübbe sich selbst die Mühe machen und an der Box stehen. Denn die gläsernen Gegenstände dürfen nicht einfach so in die Kiste geknallt werden: Gehen sie kaputt, setzen sie Schwermetalle frei, und der Sache wäre nicht gedient.
Die AWS begrüßt das Engagement des Lauenauers. Denn das Schaumburger Entsorgungsunternehmen könne nach Aussage seiner Sprecherin Marlies Wiepking momentan nur auf die eigenen Sammelstellen und auf die Bereitschaft von Kommunen verweisen, die in ihren Rathäusern ähnliche Boxen vorhalten: "Aber da machen leider nicht alle mit." Zugleich hofft sie auf die von deutschen Lampenherstellern gegründete Rücknahmeorganisation "Lightcycle". Diese nennt bereits im Internet eine Reihe von Sammelstellen beim Einzelhandel. Das Netz soll noch weiter ausgedehnt werden.
Lübbe hilft das jedoch nicht weiter: Die ersten Baumärkte, die diesen Service bieten, liegen noch weiter entfernt als der Recyclinghof in Bad Nenndorf. Deshalb dürfte die Box bei "Fernseh-Scheffler" noch eine ganze Weile von Bedeutung sein. Der Initiator ist nur neugierig, wie viele Lampen sich jetzt sammeln: "Das müsste doch eigentlich jeden interessieren, dass Schwermetalle oder recyclingfähige Stoffe nicht in den Restmüll gelangen."
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Gemeinsame Sache: Dieter Lübbe (re.) hat für seinen Idee den Einzelhändler Bernd Scheffler gewinnen können.