1. Eigenkapital gesteigert, guter Bilanzgewinn und die Aussicht auf eine Dividendenerhöhung

    Bestes Geschäftsjahr aller Zeiten / Volksbank in Schaumburg bedauert Scheitern der Fusion mit Hameln-Stadthagen

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    LANDKREIS (ste). 20 Millionen genossenschaftlich organisierter Menschen in Deutschland können sich nicht irren. Ihr Vertrauen in die Volks- und Raiffeisenbanken zahlt sich insbesondere in Krisenzeiten aus, denn während andere Banken um Staatsmittel bitten mussten, geschwächt und fremdgeleitet durch die Finanz- und Bankenkrise gingen, stehen die Volksbanken gut da. Auch die Volksbank in Schaumburg, für die Vorstand Joachim Schorling mitteilte: "Wir verzeichnen unser bestes Geschäftsjahr und werden voraussichtlich eine Dividende von sechs Prozent an unsere Mitglieder ausschütten!"

    Auf der gut besuchten ersten von sechs Ortsversammlungen der Volksbank in Schaumburg im Rintelner Brückentorsaal machte schon der Einführungsfilm klar, warum das Geschäftsmodell, basierend auf dem Genossenschaftsprinzip, so erfolgreich ist: "Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe und Mitbestimmung unserer Mitglieder; ein Modell, dass sich bewährt hat und allen Wirtschafts- und Finanzkrisen stand gehalten hat", so Schorling. Hoch spekulative Anlageformen wie etwa griechische Anleihen sind der Volksbank fremd; hier setzt man auf kalkulierbares Risiko und Sicherheit für die Anleger: "Leben und arbeiten in der Region, für die Region", ist ein Motto der Volksbanken. Das heißt jedoch nicht, dass die Volksbank in Schaumburg nicht interessiert an frischem und günstigem Geld ist. Auch hier nutzt man die günstigen Konditionen der EZB und lieh sich 20 Millionen Euro für ein Prozent Zinsen: "Für Kundenkredite und Anteile an unseren Partnerunternehmen", so Schorling.

    Ein Kernthema des Podiumsgesprächs mit Frank Werner von der DWZ war natürlich die geplatzte Fusion mit der Volksbank Hameln-Stadthagen. Obwohl die Zahlen der beiden Banken perfekt zusammen passten, spielten auch immer Menschen mit bei einem solchen Akt, so Schorling, der allerdings keine Gründe nannte, warum die Fusion nicht klappte: "Vielleicht kommt in ein paar Jahren eine späte Einsicht", gab Schorling die Hoffnung nicht auf, derzeit habe die Volksbank in Schaumburg allerdings keine aktuellen Fusionspläne mehr.

    Zweiter Juckepunkt der Diskussion war die Bebauung des von der Volksbank vor zweieinhalb Jahren gekauften Braas-Geländes: "Kann die Volksbank der Rintelner Ratspolitik noch trauen", war die provokative Frage Werners, der Schorling ausweichend antwortete: "Die Verwaltung bat uns um den Bau einer Spielhalle, wir hatten erst Bedenken und stimmten dann zu. Dann kam die politische Wende!" Schon beim Kauf des Geländes habe man seitens der Volksbank mitgeteilt, dass es ein 10-Jahres-Projekt werde: "Wir sind aber auf einem guten Weg", so Schorling. Der "Grüne Markt" werde derzeit geplant und die Firma "RKR" habe zur Erweiterung ihre Produktion 22.000 Quadratmeter erworben.

    Wie gut die Volksbank in Schaumburg aufgestellt ist, bestätigte auch Ansgar Haverkamp, Leiter des Volksbank-Marktbereichs Rinteln, in seinem Bericht über die Zahlen des Geschäftsjahres 2011. Danach liegen die Geldanlagen, die die Volksbank in Schaumburg für ihre Kunden betreut, bei knapp 952 Millionen Euro. Die Bilanzsumme ist von 875 auf 901 Millionen Euro deutlich angewachsen. Die Vergabe der bilanziellen und außerbilanziellen Kredite ist um 35 Millionen auf 725 Millionen Euro gestiegen Insbesondere viele Kreditanfragen ihrer Firmenkunden konnte das Bankinstitut bedienen und rund 1.110 Baufinanzierungen mit rund 53 Millionen Euro Volumen bereit halten.

    Erfreulich verlief auch das Vermittlungsgeschäft. Laut Haverkamp hätten die Kunden im letzten Jahr gut 1.400 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von rund 40 Millionen Euro bei der Volksbank in Schaumburg abgeschlossen. Das Eigenkapital der Volksbank in Schaumburg ist um 9,5 Prozent auf 69 Millionen Euro gestiegen. Der Bilanzgewinn beträgt 1,3 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung im Juni daher vorschlagen, eine Dividende von sechs Prozent zu beschließen. Kundenzufriedenheit und bedarfsgerechte Beratung nach dem bankeigenen Kunden-Beratungskonzept "VR-FinanzPlan" liegen der Volksbank in Schaumburg besonders am Herzen, so Haverkamp. "Wir wollen für die Finanzen unserer Kunden und Mitglieder die beste Adresse hier in Schaumburg sein". Das A und O sei dabei das persönliche Beratungsgespräch mit einer Analyse der Gesamtsituation und der Bedürfnisse des Kunden. Im Bereich energetische Sanierungen und erneuerbare Energien hält die Volksbank in Schaumburg ein Modernisierungsangebot bereit. Im Schulterschluss mit den Schaumburger Innungen bietet sie neben attraktiven Kreditzinssätzen erstklassige Handwerkerleistungen für Modernisierer an. Auch in 2012 möchte die Volksbank in Schaumburg die Beratungsgespräche intensivieren, damit die Kunden im überaus schnelllebigen Markt der Finanzdienstleistungen stets auf dem Laufenden sind und fundierte Entscheidungen für sich selbst treffen können. Stefan Horstmann, Vermögensberater der Volksbank in Schaumburg, empfahl einen strukturierten Vermögensaufbau. Bei Geldanlagen seien unterschiedliche Anlageformen, aber auch unterschiedliche Laufzeiten wichtig. Sein Tipp zur Ortsversammlung: "Nicht alles auf eine Karte setzen und Vermögen optimal streuen". Dabei gelte der Leitsatz: "Die richtige Mischung macht‘s."

    Foto: ste

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