RINTELN (ste). So eine DLRG-Jahreshauptversammlung geht eigentlich immer recht beschaulich zu. Man berichtet über die Ereignisse des letzten Jahres, schaut voraus, ehrt und feiert die Aktivposten im Verein.
Bis zum Ende der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Rintelner Ortsgruppe sah es so aus, als wenn alles so wäre wie immer. Doch dann stürmten plötzlich zwei "Verletzte" in den Saal des Kanu-Clubs, schrien um Hilfe und ihre Verletzungen sahen schlichtweg fürchterlich aus. Und obwohl die Rintelner Lebensretter im letzten Jahr besonders viel Zeit in die Ausbildung in Erster Hilfe und Sanitätsausbildung steckten, war man erst einmal ein Stück weit geschockt. Doch dann spulte sich das Hilfsprogramm ab wie gelernt. Da wurden Hände verbunden, stabile Seitenlagen hergestellt, beruhigt und versorgt. Jessica van der Marel, Milena Grüger und Anne-Marie Thoß hatten sich als ausgebildete Darstellerinnen der "Realistischen Unfalldarstellung" mit diesen Verletzungsmustern zurecht gemacht. Eine Vorstellung, die Ursula Helmhold als zweite stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Rinteln schon nicht mehr sah, hatte sie doch noch einen weiteren Abendtermin.
Sie hatte zuvor die Arbeit der DLRG Rinteln gelobt und stellte fest: "Alle kennen die DLRG, doch kaum jemand weiß, wie viele es eigentlich sind!" So zeigte sie sich überrascht von der Stärke der Rintelner Lebensretter und stellte fest: "Ich fühle mich sicher, wenn ich DLRG am Wasser erkenne!" Ein großes Lob zollte sie auch der Kooperation zwischen DLRG und Schule: "Immer weniger Kinder können schwimmen", dankte sie den Anstrengungen der DLRG-Aktiven, Kindern das Schwimmen beizubringen. Lob auch von Ortsbürgermeister Friedrich-Wilhelm Rauch: "Wer in die Arbeit der DLRG investiert, investiert in die Zukunft!" Ortsgruppen-Vorsitzender Frank Rosendahl dankte den vielen Helfern am Beckenrand für ihre Arbeit, der Stadt Rinteln und den Bäderbetrieben für die Unterstützung sowie den Sponsoren für vielfältige finanzielle Hilfe. Gedanken muss sich die OG Rinteln um den Mitgliederschwund machen.
Um rund zehn Prozent ging die Zahl von 363 auf 333 in den Keller. Ausbildung wurde im letzten Jahr ganz groß geschrieben, um die Lebensretter fit für den Wasserrettungsdienst im Freibad und unter anderem auch an der Nordseeküste zu machen. Sportlich waren die Rintelner auf vielen Meisterschaften, darunter auch Qualifikationen für die Landesmeisterschaften, erfolgreich. Als Technische Leiterin gab Petra Geller einen umfassenden Bericht über das Trainingsgeschehen, jeweils dienstags ab 16.30 bis 21 Uhr. Dann werden gut 100 Kinder und Jugendliche trainiert.
Jugendleiterin Nadine Geller gab einen Ausblick auf das kommende Bezirksjugendtreffen am Doktorsee und stellte gemeinsam mit dem Vorsitzenden fest: "Ansonsten war das Jahr im Bezirk eher ein Flopp!" Viele der 17 Ortsgruppen im Bezirk, so Rosendahl, kämen erst gar nicht zu ausgeschriebenen Wettkämpfen und das Bezirksjugendtreffen fiel zum wiederholten Male aus. Das nächste Treffen soll daher mit Freiwasserwettkämpfen besonders attraktiv gestaltet werden.
Ehren konnte Rosendahl Marco Menzel und Veit Rauch für 25 Jahre DLRG. Er selbst sowie Birgit von Eulenburg und Herbert Meier sind seit 40 Jahren dabei.Foto: ste