"In der DDR gab es früher regelmäßig die bekannten Montags-Demonstrationen. Heutzutage geht kaum noch einer auf die Straße, weil sich viele der Beschäftigten ganz einfach nicht mehr trauen. Doch gerade in solchen Zeiten ist es umso wichtiger, in der Gruppe zusammenzuhalten und zu den eigenen Forderungen zu stehen. Es ist doch so: Unsereins geht tagein, tagaus arbeiten und das, obwohl die Lebenshaltungskosten stetig massiv ansteigen. Alles wird teurer, ob das nun der Arztbesuch, Lebensmittel oder Benzin ist. Nur leider wird den Politikern das Geld regelrecht hinterhergeschmissen. Es gibt so viele Arbeitnehmer, die aus lauter Kummer krank werden. Und auch die Altersarmut wird in den nächsten Jahren enorm ansteigen. Dabei ist es ja mittlerweile kaum mehr möglich, überhaupt die eigenen Gesundheitskosten zu decken. Dass heute so viele Beschäftigte an den Warnstreiks teilnehmen, liegt sicherlich auch daran, dass ein grundsätzlicher Zorn in der Bevölkerung herrscht, nicht zuletzt bezüglich des Eurorettungsschirmes und der Wulff-Affäre. Irgendwann wird das System in Deutschland zusammenbrechen. Und normalerweise müssten gerade jetzt einmal alle Menschen im Land gemeinsam vor die Tür gehen und klar sagen: So geht es nicht."
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Anja Bohmeier, Angestellte bei der Stadt Bückeburg und Ver.di-Mitglied
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