Wiederwahl hieß es ebenso in geheimer Wahl für die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Rainer Helbig, der 31 Ja-Stimmen bei einer ungültigen Stimme auf sich vereinigen konnte, und Karsten Sucker, für den 30 Mitglieder bei zwei Gegenstimmen votierten. Auch Kassierer Karl Minne Braaksma wurde in geheimer Wahl bei einer ungültigen Stimme mit den Stimmen von 33 Mitgliedern in seinem Amt bestätigt. Einstimmig wählte die Versammlung anschließend in offener Wahl Hans-Werner Kühnel zum Nachfolger von Bernd Dahms in das Amt des Schriftführers. Zu Beisitzern bestimmte die Versammlung einstimmig Uwe Budde, Ingo Heuser, Christiane Kowalkowski sowie Konstantin Brand und Horst Koopmann.
Uwe Märtens hatte vorher in seinem Rechenschaftsbericht den Verlust von zwei Mandaten im Samtgemeinderat bedauert. Die Genossen wollen nach seinen Angaben mit ihrer Arbeit in der laufenden Wahlperiode Überzeugungsarbeit bei den Wählern leisten, um so zu alter Stärke im Samtgemeinderat zurückzufinden. Vor dem Hintergrund der Mandatsverluste gab auch Dieter Brand, Sprecher der SPD-Fraktion im Samtgemeinderat, als Zielsetzung der politischen Arbeit die Rückeroberung verlorengegangenen Terrains an. Die Betonung besonderer Schwerpunkte in der politischen Arbeit solle dazu beitragen. Brand nannte hier das breit angelegte Thema des demographischen Wandels, den Aufbau eines auch für die Bürger zugänglichen elektronischen Informationssystems und die Vorstellung eines politischen Leitbilds, das auf der Grundlage der Arbeit in den Räten entstehen soll. "Wir wollen das Morgen gemeinsam mit den Bürgern gestalten", sagte der Fraktionssprecher. Mit transparentem Handeln wolle man die Gunst des Wählers zurückzugewinnen. Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann (SPD) nutzte die Mitgliederversammlung, um Zukünftiges anzukündigen und Notwendiges anzumahnen. Insgesamt 8,4 Mio. Euro würden demnächst in den Mitgliedsgemeinden investiert, erläuterte er. Man lege Wert darauf, die Infrastruktur zu erhalten, damit die Dörfer nicht verkümmerten. "Die Grundversorgung darf nicht den Bach runtergehen", äußerte er. Es sei wichtig, dass die Wirtschaftsförderung vor Ort erfolge und nicht zentral verwaltet werde. "Der öffentliche Nahverkehr muss erhalten bleiben", mahnte Heilmann an. Auch auf dem Lande müssten die Menschen mobil bleiben. Der Unterbezirksvorsitzende Karsten Becker und Eckhard Ilsemann, Vorsitzender der Landkreis-Fraktion, wetteifern in der Landkreis-SPD um die Nominierung zur Landtagswahl im nächsten Jahr. Beide wohnten der Versammlung bei. Sie nutzten die Gelegenheit, um sich und ihre politischen Ziele vorzustellen.
Die Themenpalette in den jeweils 15-minütigen Darlegungen war umfangreich.
Sie beinhaltete Aussagen zu Themen wie Innere Sicherheit, Gebietsreform, Bildung und frühkindliche Förderung sowie zu Arbeitsmarkt und Sozialpolitik. Zum Themenkatalog gehörten zudem sich aus dem demographischen Wandel ergebende Konsequenzen, die bessere Finanzausstattung der Kommunen als auch Energie und Umwelt. Auf Nachfrage erklärte Karsten Becker, er könne sich eine Koalition mit den Grünen vorstellen, eine große Koalition strebe er nicht an. Komme es nach der Wahl zu einer vielschichtigen Parteienlandschaft im Landtag, dann müsse man, wenn es um die Bildung einer Regierung gehe, mit jedem sprechen, erläuterte Eckhard Ilsemann. Die Aussagen beider Politiker wurden immer wieder von Beifall begleitet. Ein Votum gab die Versammlung nicht ab. Über die Nominierung wird auf einer besonderen Veranstaltung am 23. März entschieden. Foto: bt