1. Naturschutz mit Motorsäge

    NABU schneitelt Kopfweiden / Erhalt der Kulturlandschaft

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    RINTELN (ste). Wenn im Winter das knatternde Kreischen einer Motorsäge zu hören ist, ist akustisch erst einmal wie eine Naturfreveltat. Doch es kann auch praktischer Naturschutz sein, wie das Schneiteln von alten Kopfweiden durch den NABU.

    Die ehrenamtlichen Naturschützer haben sich auf ihrem Pachtgebiet an der Schilfwiese in Strücken getroffen, um die in die Höhe gewachsenen Kopfweiden zu schneiteln - und um die Kulturlandschaft zu erhalten.

    Denn seitdem die Bauern keine selbstgemachten Bohnenstangen mehr benötigen, durch die Aufgabe der Grünlandwirtschaft kaum noch Zaunpfähle brauchen und Stiele für Besen, Schaufel, Handkarren im Laden kaufen, verfällt eine uralte Kultur.

    Und Kopfweiden brauchen ihre "Verstümmelung", ansonsten werden sie kopflastig, verlieren den Halt und fallen so dem ersten ernsten Herbststurm zum Opfer.

    Dabei haben Kopfweiden eine naturschutzmäßige Bedeutung. Verschwinden sie, verschwinden auch die Steinkäuze, die in weiten Teilen Mitteleuropas auf die Kombination von Kopfweide und Grünland angewiesen sind, so Nick Büscher als Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln.

    Auch andere Höhlenbrüter wie Bachstelzen, Gartenrotschwänze und Feldsperlinge, Hohltauben und Meisen verlieren mit den alten "Erlenkönigen" ihre Heimat in der Feldflur. Darüber hinaus sind Weiden die insektenreichsten Bäume in unserer Region überhaupt.

    Foto: privat

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