Kämmerer Jens Schwedhelm stellte den Haushaltsentwurf im Rat vor. Dieser schließt im Ergebnishaushalt mit einem Defizit in Höhe von 191.500 Euro, im Finanzhaushalt mit einem Überschuss in Höhe von 233.600 Euro ab. Nach Aussage des Kämmerers steht für das laufende Jahr ein erhebliches Quantum an Investitionen an, was eine Kreditaufnahme in Höhe von 978.700 Euro erforderlich mache. Die Nettoneuverschuldung der Samtgemeinde betrage auf der Grundlage des Entwurfs 775.000 Euro. Diese Zahlen basieren, so stellte Schwedhelm klar, auf der Annahme, dass die Samtgemeindeumlage von 22 auf 25 Punkte erhöht werde. Sollte der Rat sich mit Mehrheit jedoch der Empfehlung des Samtgemeindeausschusses anschließen und die Samtgemeindeumlage nicht aufstocken, ziehe dies, so Schwedhelm, die entsprechenden Folgen nach sich. Dann fehlten dem Haushalt 105.000 Euro an Einnahmen und die notwendige Kreditaufnahme steige auf 1.084.300 Euro an. Und sollten in 2011 nicht erledigte Investitionsmaßnahmen in Höhe von 600.000 Euro in diesem Jahr ausgeführt werden, dann weite sich der aufzunehmende Kredit möglicherweise auf bis zu 1,7 Mio. Euro aus. Auch in den beiden Folgejahren stünden weitere Baumaßmaßnahmen wie die Sanierung der Sachsenhäger Straße an. Dies bedinge erneut ein erhebliches Investitionsvolumen.
SPD-Sprecher Heinz-Dieter Lauenstein machte demgegenüber deutlich, dass seine Fraktion nur zustimme, wenn auf dem Wege der Umschichtung 5.000 Euro für die Ausrüstung der Feuerwehr mit digitalen Funkgeräten und 15.000 Euro für den Kauf einer Tragkraftspritze für die Ortswehr Vornhagen mit in den Haushalt aufgenommen würden. Ferner solle die Höhe der Samtgemeindeumlage weiterhin bei 22 Punkten festgeschrieben werden. Lauenstein begründete dies damit, dass die Haushaltlage in den Mitgliedsgemeinden "mehr oder weniger angespannt" sei. "Dort kann kein Euro entbehrt werden", sagte er. Wenn die Gemeinden die für eine Erhöhung der Umlage benötigten Gelder aufbringen müssten, dann sei der Spielraum für eigene investive Maßnahmen sehr begrenzt. Der SPD-Sprecher beantragte zudem, eine im Stellenplan ausgewiesene, aber nicht besetzte A 10-Stelle zu streichen und die Anhebung einer A 12-Stelle um eine weitere Besoldungsstufe für den Fachbereichsleiter II und III um ein Jahr zu verschieben. Dann könne erneut darüber nachgedacht werden. Für die CDU erklärte deren Sprecher Burkhard Pieper, dass seine Fraktion dem Haushaltsentwurf zustimme, wenn die vom Samtgemeindeausschuss empfohlenen und von Lauenstein beantragten Änderungen berücksichtigt würden. Pieper betonte die Verantwortung, die der Rat gegenüber den Mitgliedsgemeinden habe. Matthias Hinse (Die Grünen) begründete die Zustimmung seiner Fraktion zum Etat ohne Änderungen damit, dass alles, was der Kämmerer vorgetragen habe, nachvollziehbar sei. WGS/WIR-Gruppensprecher Hans Bielefeld hätte sich einen Kompromiss gewünscht mit einer Erhöhung der Umlage von etwa 1,5 Punkten.
Eine klare Ratsmehrheit mit 15 Ja-Stimmen sprach sich abschließend für die Beibehaltung von 22 Punkten bei der Umlage aus. Diese Mehrheit votierte ebenfalls für die anderen vom SPD-Sprecher vorgetragenen Änderungsanträge. Fünf Ratsmitglieder stimmten mit Nein, drei enthielten sich der Stimme.
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