BÜCKEBURG (hb/m). 65 Mitglieder und Freunde des Dr.-Witte-Rotts haben am diesjährigen Grünkohlessen im "Brauhaus" teilgenommen. Serviert wurde das norddeutsche Nationalgericht vom Rottkameraden Alexander von Daake und seinem "Brauhaus"-Team. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die heimische Gruppe "Acapella". Zunächst gab es ein "Happy-Birthday" für Rottleiter Albert Brüggemann, der am Samstag seinen Geburtstag gefeiert hat.
Beifall gab es von den Grünkohlfreunden für die vorgetragenen Lieder "Halleluja", "Rote Lippen", dem Beach-Boys-Klassiker "Barbara Ann" und "Eight Days a Week". Singend erfuhren die Gäste dann, dass in diesem Jahr Wilhelm Gerntrup zum neuen Grünkohlkönig erkoren wurde. Albert Brüggemann übernahm es, Gerntrup die von Bürgermeister Reiner Brombach und dem Rottleiter selbst unterschriebene Urkunde ("in Anerkennung seiner Verdienste um Brauchtum und Geselligkeit") zusammen mit der Königskette und dem Zepter zu überreichen.
Dem Grünkohlkönig, Pensionär, Hobby-Historiker und freien Mitarbeiter der "Landeszeitung" wurde die Aufgabe gestellt, im Sommer im öffentlichen Personennahverkehr als Fahrzeugbegleiter zu wirken. Er habe die Fahrkarten zu kontrollieren, die Haltestellen anzusagen und die historischen Fakten zu den Haltestellen zu erklären. Der Fahrzeugpark bestehe, so Brüggemann, aus einem Pferdeomnibus. Die Linie orientiere sich stark an der ehemaligen Stadtmauer. Als Fahrgäste würden nur Mitglieder des Dr.-Witte-Rotts, Freunde und Gönner mitgenommen.
Der abgedankte Grünkohlkönig des Vorjahres, Pastor Dr. Wieland Kastning, freute sich, "die Kette an dich weiterreichen zu dürfen". Nach vielen durchwachten Nächten habe er sich dazu entschlossen und nicht mit dem Schatz durchzubrennen, die Kette zu versilbern und den Lebensabend zu verbringen. "Ich wünsche dir eine gute Herrschaft und freundliche Untertanen", so Dr. Kastning abschließend. Dr. Reinhard Malek, ein ehemaliger Grünkohlkönig, hatte zuvor aus einem angeblichen Brief des Papstes an den Grünkohlkönig Wieland I. zitiert. Man habe, so Dr. Malek, in Rom festgestellt, "dass du regelmäßig in die Kirche gehst - zwar in die falsche, aber immerhin". Er sei immer noch der Liebling aller Schwiegermütter. Viel Applaus erhielt der "Doc" für die Aussage, "dass wir nicht leben, um zu essen, sondern essen, um nicht auf leeren Magen trinken zu müssen".
Wilhelm Gerntrup, der Grünkohlkönig Nummer 14 des Dr.-Witte-Rotts, ist überzeugt, dass ihm die Insignien helfen werden, zuhause ein wenig Autorität zurückzugewinnen. "Ich habe Migrationshintergrund und komme aus Kleinenbremen", verriet Gerntrup. Er wolle ein wenig auf die Bedeutung der Kleinenbremer hinweisen, die in Bückeburg einkaufen, die Stadtverwaltung und heimische Chöre verstärken und sich auch ins Krankenhaus Bethel legen. Foto: hb/m