RODENBERG (bt). "Uwe der Schürzenjäger" war da. Auch "Götz der Rosenkavalier" war vor Ort und natürlich "Ralf der Advokat". Fehlen durfte auch nicht "Sven der Bademeister", der von seinem neuen schmückenden Beiwerk im Namen aber erst im Laufe des Abends erfuhr. Mit ihnen zusammen hatten sich rund 130 Männer im Domizil des Schützenclubs eingefunden, um eine Rodenberger Tradition zu pflegen – die Rodenberger Herrenrunde.
Heiko Katube, zusammen mit SC-Chefin Andrea Pietzonka und dem 2. Vorsitzenden Ingo Gerland, Organisator des Abends, ließ es sich nicht nehmen, all die besonders zu begrüßen, die sich im Laufe des über dreißigjährigen Bestehens der Herrenrunde schon einmal über den Titel des Kohlkönigs und das schmückende Beiwerk im Namen freuen durften – ein Auszug davon siehe oben.
Zum 31.Mal hatten die Schützen eingeladen und die Männer ließen es sich nicht nehmen, in ausgelassener, fröhlicher Stimmung dem Ritual der Herrenrunde zu frönen. Zunächst wurde von 20 weiblichen Mitgliedern des Schützenclubs und etlichen Angetrauten der feiernden Männer ein opulentes Grünkohl-Mahl an die Tische geschleppt. Dafür waren im Vorfeld der Veranstaltung sechzig Kilo Kartoffeln geschält, siebzig Kilo Grünkohl verarbeitet und 160 Ringe Bregenwurst sowie die gleiche Anzahl Stück Bauchfleisch zubereitet worden. Gekocht wurde bei SC-Mitglied Renate Grädener. Mit Stefan Warnke haben die Veranstalter einen Koch gefunden, der sein Handwerk vorzüglich versteht, wie Heiko Katube verkündete: "Wir haben vorher schon mal probiert und ich muss sagen, wir haben mit Stefan einen sehr guten Koch erwischt".
Dass es der Runde schmeckte, war schnell zu erkennen. Der Nachschub an Gerstensaft lief pausenlos und nachdem die Teller leer und die Mägen gefüllt waren, wurden flüssige Hilfsmittel in klarer und grüner Farbe zur Verdauung gereicht. Die wahrlich passende Musik zu all dem lieferte die sehr aufmerksame Kapelle der Schaumburger Musikanten. Sie geizte nicht mit der Stimmung angemessenen Musikstücken. In ihren Worten zur Begrüßung hatte sich Andrea Pietzonka ausdrücklich über die Anwesenheit von Delegationen der befreundeten Vereine aus Bad Nenndorf und Herrenhausen gefreut, die "extra über die Grenze zu uns gekommen sind". Ihr besonderer Dank galt den vielen Helfern, "ohne deren Hilfe die Durchführung solch einer Veranstaltung nicht möglich wäre".
Die Lacher auf seiner Seite hatte der noch amtierende Kohlkönig Sven Pasucha, dem im Laufe des Abends der königliche Titel "Sven, der Bademeister" verliehen wurde. Dieser kommentierte in seiner Kohlrede "Rodenberger Kleinigkeiten" und nahm dabei einzelne kommunale Angelegenheiten wie die Neugestaltung des Platzes auf dem Gelände des Backhauses, die vergangene Kommunalwahl und die Vorgänge um den geplanten "Abriss" des Volksbank-Gebäudes aufs Korn.
Mit der seit Jahrzehnten erfolgreich angewandten Zeremonie zur Krönung eines neuen Kohlkönigs begaben sich Veranstalter und die Männerrunde am späten Abend auf die Suche. Und man wurde fündig. Zum Rodenberger Kohlkönig 2012 wurde Peter Loreck ausgerufen. Grund genug, die neue Majestät zu feiern und die 31. Rodenberger Herrenrunde in gemütlicher Gesellschaft ausklingen zu lassen.
Für alle, die davon nicht genug bekommen können: Am 23. Februar 2013 heißt es wieder "Auf zur 32. Rodenberger Herrenrunde!" Foto: bt