1. Mit den Grenzen des Lebens würdevoll umgehen

    Neue Räume des Josua-Stegmann-Hauses eingeweiht

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    STADTHAGEN (nb). Ein Tisch, ein Bett, ein Schrank: Noch wirkt die Einrichtung der neuen "Appartements" für Pflegebedürftige im Josua-Stegmann-Heim funktional, die Zimmer unbewohnt. Sieben Räume mit etwa 30 Quadratmeter Wohnfläche sind nach einem Jahr Planung und einem knappen Jahr Bauzeit hinzugekommen und wurden nun offiziell eingeweiht. Vetreter von kirchlichen Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen, des Fachdienstes Altenhilfe und Beteiligte hatten die Gelegenheit, sich den neu eingerichteten Wohntrakt im Obergeschoss anzusehen und sich dabei über Möglichkeiten und Gegebenheiten zu informieren. Einrichtungsleiter Michael Holler und Bernd Blödorn als Assistent der Einrichtungsleitung übernahmen die Führungen. In der Cafeteria "Intermezzo" des Josua-Stegmann-Heimes wurden die Feierlichkeiten, angelehnt an die christliche Orientierung des Hauses, mit einer Andacht fortgesetzt, die Superintendent in Ruhe Hans-Bernhard Fauth und der Landesbischof der Schaumburg-Lippischen Landeskirche, Doktor Karl-Hinrich Manzke, mitgestalteten. Letzterer nahm sich die Jahreslosung der Landeskirche zum Anlass, über die Bedeutung der Kraft Gottes in den "Schwachen" zu sprechen. Er betonte im Hinblick auf die zu Pflegenden, dass Bedürftigkeit kein Mangel sei, sondern ein Auftrag an die Gesellschaft. Die Größe der Gesellschaft zeige sich daran, wie sie mit den Grenzen der Machbarkeit umgehe, vor allem in einem Land, wo "die Logik der Apparate und der Wissenschaft" unheimlich hoch entwickelt sei. Weisheit bestünde darin, mit Grenzen umzugehen und nicht mit dieser Welt Schritt zu halten. Mit den Grenzen des Lebens in Respekt umzugehen bedeute auch, dessen Würde zu wahren. Im Josua-Stegmann-Haus würden die Grenzen des Lebens akzeptiert und den Menschen durch Zuneigung und Zuhören geholfen, sich an dieser Grenze zu bewegen. Die Würde des Lebens ende nicht an der Machbarkeit des Lebens, in Würde zu sterben gehöre ebenfalls dazu. "Es ist unglaublich, was hier entstanden ist", lobte Landesbischof Manzke. Das weitere Gelingen hängt aus seiner Sicht auch vom Segen Gottes ab. Superintendent i. R. Fauth dankte den Bewohnern für ihre Geduld während der Bauarbeiten. Er kündigte bereits an, dass diese noch nicht zu Ende seien. "In absehbarer Zeit" sollen eine Photovoltaik- und eine Geothermieanlage iinstalliert werden, weiter stünden noch Veränderungen am Wohntrakt oberhalb der Küche an. Fauth sprach dem neuen Teil des Hauses seinen Segen aus. Er erfülle Auflagen eines Niedrigenergiehauses und erweitert die Kapazität des Josua-Stegmann-Hauses damit auf 129 Plätze. Die neuen vier Doppelzimmer und drei Einzelzimmer sind allesamt inklusive Bad und Balkon und nach Kriterien der Barrierefreiheit gestaltet. Sie bieten ihren künftigen Bewohner, Einzelpersonen und Ehepaaren, alle Annehmlichkeiten, die nach heutigem Standard möglich sind. Vier Appartements sind laut Geschäftsleitung bereits reserviert. "Offenbar besteht hier eine deutliche Nachfrage", so Fauth. In Kürze sollen die neuen Bewohner sich einrichten können und mit einigen persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken Leben und Individualität in ihr neues Zuhause bringen.Foto: nb

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