1. Polizei setzt auf Prävention

    Kriminalitätsbelastung im Landkreis ist laut Polizeistatistik niedrig

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    LANDKREIS (bb). Einen leichten Anstieg der Zahl der Straftaten im Landkreis und eine Aufklärungsquote auf sehr hohem Niveau hat die Polizeiinspektion Nienburg/Schamburg bei der Vorstellung Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2011 vermeldet. Der Leiter der Polizeiinspektion Frank Kreykenbohm zog ein überwiegend positives Fazit, die Beamten hätten erfolgreich gearbeitet.

    Der Anstieg der Zahl der Gesamtstraftaten bleibe gegenüber 2010 relativ gering (+3,57 Prozent auf 9381) und sei nicht zuletzt auf Sonder-Effekte zurückzuführen. Die Kriminalitätsbelastung bleibe in Schaumburg niedrig. Die Häufigkeitsziffer (Straftaten bezogen auf 100 000 Einwohner) liegt in Schaumburg mit 5840 deutlich unter dem Durchschnittwert für Niedersachsen (6982). So sprachen Kreykenbohm und der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion von einer Bilanz mit "viel Licht und ein wenig Schatten".

    Erfreulich seien etwa gewisse langfristiger Trends. Seit 2002 ist die Zahl der Autoaufbrüche trotz gewisser Schwankungen von einst 888 auf 234 im Jahr 2011 zurückgegangen, insgesamt also um etwa 73 Prozent. Hier spielt einerseits die Technik eine Rolle. Andererseits zeige die Präventionsarbeit der Polizei Wirkung, so Walter, die die Bürger immer wieder dazu auffordere, Wertsachen wie Navigationsgeräte oder Handtaschen nicht sichtbar im Auto liegen zu lassen. Im Bereich der Wohnungseinbrüche hatten die Beamten 2010 einen zwischenzeitlichen Anstieg auf 272 Taten registriert. Dieser Wert sackte 2011 wieder ab auf 194 Taten, etwa das Niveau in den Jahren vor 2010. Aufgrund der mit dem Einbruch verbundenen hohen Verunsicherung der Opfer, hat die Polizei diesen Bereich besonders im Blick. Auch hier stehen die Präventionsteams der Polizei den Bürgern mit kostenloser Beratung zur Seite. Schließlich kann mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen in der Wohnung eine hohe Wirkung erzielt werden.

    Die Zahl der schweren Diebstähle insgesamt senkte sich seit 2002 mit leichten Schwankungen stetig, 2011 reduzierte sich die Zahl noch einmal auf 1363 (2010: 1468). Auch bei den Diebstählen insgesamt wurde 2011 ein Tiefststand erreicht. Die Internetkriminalität und damit Vermögens- und Betrugsdelikte nahmen seit 2002 deutlich, um etwa 57 Prozent, zu. Für die Täter sei es eben mit weniger Risiko verbunden, Taten im Internet zu begehen.

    Die Anzeigen zu häuslicher Gewalt haben sich seit 2006 etwa vervierfacht. Dies sei jedoch in erster Linie auf die höhere Bereitschaft zurückzuführen, die Tat auch zu melden, so Kreykenbohm. Die Zahl der Rohheits-Delikte insgesamt, dazu gehören in erster Linie Körperverletzung und Raub, ist gegenüber dem Vorjahr leicht von 1267 auf 1318 gestiegen. Im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzungen ergab sich allerdings ein leichter Rückgang von 207 auf 195 Delikte.

    Die sogenannte Straßenkriminalität senkte sich seit 2002 unter Schwankungen um rund 34 Prozent auf 1971 Fälle im Jahr 2011. Ein wichtiger Erfolg, wie Kreykenbohm und Wolter betonte, immerhin sei dieser Bereich für das Sicherheitsgefühl der Bürger sehr wichtig.

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