1. Stadtwerke müssen jetzt die Strompreise erhöhen

    Preissteigerung um 9,7 Prozent / Gesetze sind schuld

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    BÜCKEBURG (hb/m). Bundesweit sind in den vergangenen Monaten und Jahren die Strompreise bei regionalen und überregionalen Versorgern kontinuierlich gestiegen. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe konnten als einer von wenigen Energieversorgern entgegen dem Trend die Strompreise seit dem Herbst 2008 konstant halten.

    Am Freitagvormittag war es soweit. Stadtwerke-Geschäftsführer Eduard Hunker, flankiert vom Aufsichtsratsvorsitzenden Bernd Hellmann und Reiner Brombach als Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung sowie Vertriebsleiter Daniel Strathmann, gab bekannt, dass zum 1. April 2012 die Preise für Strom in allen Tarifen angehoben werden.

    Im Grundtarif entspricht die Preissteigerung bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden einem Mehraufwand von 80,00 Euro brutto jährlich. Hier steigen die Kosten um rund 9,7 Prozent. Zudem wurde im Pressegespräch eine "neue, einfache und transparente Tarifstruktur" vorgestellt, die zudem von Wirtschaftlichkeit geprägt sei.Strathmann konnte aufzeigen, dass die von den Stadtwerken beeinflussbaren Faktoren wie Transport und Vertrieb seit 1998 um 5 Prozent gestiegen sind. Im gleichen Zeitraum sind aber die staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen um sensationelle 169 Prozent gestiegen. Dabei handelt es sich konkret um das Erneuerbare Energien Gesetz, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, Stromsteuer, Konzessionsabgabe, Mehrwertsteuer und seit dem 1. Januar 2012 die Erhebung einer "Sonderkundenumlage" in Höhe von 0,151 Cent/Kilowattstunde. Ein Ende ist nicht absehbar.

    "Wir sind die Überbringer der Nachricht, wir müssen die Umlagen jetzt weitergeben", erläuterte Bernd Hellmann. "Der Hartz-IV-Empfänger in Berlin-Tegel zahlt die Vergütung für das Solardach des Zahnarztes am Tegernsee", brachte es Reiner Brombach auf den Punkt.Eduard Hunker stellte fest, "dass die Stadtwerke Schaumburg-Lippe auch nach der Erhöhung weiterhin im vorderen Drittel, noch vor E.ON, liegen". Zudem sei damit zu rechnen, dass andere Anbieter in den nächsten Wochen mit einer Erhöhung nachziehen werden. Foto: hb/m

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