APELERN (al). Der Zusammenschluss dreier Sportvereine in der Samtgemeinde Rodenberg mit dem Ziel, vor allem Nachwuchsfußballer zu fördern, stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung. In der Jahresversammlung des TuS Germania Apelern gab es auch kritische Stimmen. Der Vorstand beschwichtigte besorgte Mienen: Er wolle im neuen Verein "Deister United" die Apelerner Interessen wahren.
Vor gut einem halben Jahr hatten sich die Fußballsparten des TuS Germania Apelern, der SV Victoria Lauenau und der SG Rodenberg zusammengetan. Sie hätten wohl auch noch weitere Vereine aufgenommen, wenn diese Bereitschaft gezeigt hätten. Unter der Bezeichnung "Deister United" treten die A- bis E-Junioren und (soweit vorhanden) –Juniorinnen sowie Damen und Altherren aus den drei Vereinen gemeinsam an. Anlass für die Fusion war die Sorge, in den einzelnen Altersstufen nicht mehr genug Spieler für eine eigene Mannschaft finden zu können.
TuS-Vorsitzender Cord-Heiner Becker verteidigte die Entscheidung: "Für den demographischen Wandel ist Deister United ein Gewinn."
Schon heute mangele es in bestimmten Altersgruppen an Spielern: "Das wird noch schlimmer", fürchtete Becker.
Doch auch eine gegenteilige Meinung sei legitim, fügte er zugleich hinzu: "Bleiben uns unsere Jugendlichen für den späteren Spielbetrieb bei den Herren noch erhalten?"
Diese Frage wollten Mitglieder nicht unbedingt mehr bejahen. Sie haben die Sorge, dass "gute Leute" zu ligahöheren Mannschaften abwandern und dem eigenen Dorfverein nicht mehr zur Verfügung stehen. Der TuS Germania Apelern sei die kleinste Gemeinschaft neben Victoria Lauenau und SG Rodenberg: "Dann lässt sich leicht ausmalen, bei wem zuerst die Lichter ausgehen", fürchtete ein Kritiker.
Becker versprach, sich im Verbund "Deister United" dafür einzusetzen, dass Jugendliche zurückkommen: "Sie sollen dem eigenen Verein als Nachrücker für die Herrenmannschaft zur Verfügung stehen." Dass wohlgemeinte Initiative vor Ort machtlos bleibt bei Werbung von außerhalb, musste auch Becker einräumen: Hiesiger Fußballernachwuchs im D-Alter ist schon nach Bückeburg oder Garbsen-Havelse abgewandert.