STADTHAGEN (wa). So lange die Begegnung zwischen unterschiedlichen Kulturen eine Besonderheit für die Menschen bleibe, so lange müsse man Akzente setzen, sagt Klaus Strempel, Geschäftsleiter des Kulturzentrums "alte polizei" und des Mehrgenerationenhauses Schaumburg. Mit diesen Akzenten meint er die jährlich bundesweit stattfindenden Interkulturellen Wochen.
Zusammen mit Stephan Hartmann, Integrationsberater bei der AWO und der Integrationsleitstellenleiterin Betina Hartmann steckt er bereits mitten in den Vorplanungen, um mit Helfern und Partnern ein interessantes Programm für die ganze Familie auf die Beine zu stellen.
Das Motto für 2012 lautet "Herzlich willkommen - Wer immer Du bist". Die Auseinandersetzung mit alltäglichem und terroristischen Rassismus erhält hier besondere Aufmerksamkeit. Viele Migranten sind geprägt von Ablehnung und Diskriminierung. Um dem Entgegenzuwirken und junge Menschen von Anfang an auf den richtigen Weg zu bringen, finden in unterschiedlichen Einrichtungen abwechslungsreiche Veranstaltungen statt. Aufklärung spielt eine große Rolle. Denn wer über fremde Kulturen Bescheid weiß und den Sinn versteht, ist aufgeschlossener gegenüber Unbekanntem. Im letzen Jahr luden Ausstellungen zum Thema Kopftuch und Bestattungsrituale ein. Auch kulinarische Veranstaltungen boten Gelegenheiten miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Arbeitskreis "Leben mit Demenz" hatte zum Filmabend geladen. "Kalp unutmaz - Das Herz vergisst nicht" hieß der Film, der über die Betreuung von Demenzkranken in Zuwanderfamilien handelte. Abgerundet wurden die heiteren und nachdenklich stimmenden Aktionen durch Erzählcafés, Autorenlesungen und einem Suppenausschank für die Bürger auf dem Stadthäger Marktplatz. Auch in diesem Jahr hofft das Organisatoren-Trio auf viele interessierte Mitwirkende. Jeder der eine Idee hat oder mithelfen möchte, kann am 21. März am Vorbereitungstreffen teilnehmen. Egal ob Gruppen- oder Einzelprojekte, alle die sich für die Interkulturellen Wochen einsetzen wollen sind eingeladen. "Wir wollen diesmal verstärkt die Jugendfeuerwehren einbeziehen", erklärt Strempel. Auch Interkulturelle Pflegedienste seien ein großes Thema.
Der Ökumenische Vorbereitungsausschuss (ÖVA) bereitet die Interkulturelle Woche bundesweit vor. Er empfiehlt eine inhaltliche Schwerpunktsetzung, führt jährlich eine Vorbereitungstagung durch, stellt Materalien für die Vorbereitungsgruppen vor Ort zur Verfügung und organisiert eine zentrale bundesweite Veranstaltung. Dem Ausschuss gehören etwa 14 Mitglieder der Kirchen, kirchlicher Einrichtungen und bis zu sechs weitere Mitglieder aus anderen Organisationen und Einrichtungen an. Foto: wa