LANDKREIS (em). Auf der Grundlage einer guten wirtschaftlichen Entwicklung hat sich der Arbeitsmarkt im Weserbergland auch im Jahr 2011 weiter entspannt. Jahresdurchschnittlich waren 16.194 Frauen und Männer in den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Hameln und den Job-Centern arbeitslos gemeldet, das waren 1.475 weniger Betroffene als im Jahr 2010 (- 8,3 Prozent). Im Jahresschnitt ist im Agenturbezirk Hameln der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit seit 1992 erreicht.
Die Dynamik der Wirtschaft drückt sich auch bei den gemeldeten Stellenangeboten aus. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Job-Center wurden 2011 insgesamt 12.234 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, 1.153 mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Zuwachs im Jahr 2011 von 10,4 Prozent, wobei sich die Stellenzugänge bereits im Jahr zuvor um 11,9 Prozent gesteigert hatten. Von allen Wirtschaftsbereichen kamen aus dem Bereich Zeitarbeit 3.928 Stellen für sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, ein Anteil von 36,3 Prozent an allen Stellenzugängen. Bei Betrachtung der 20 wichtigsten Wirtschaftsbereiche nach Beschäftigtenzahlen ging mit 9,3 Prozent der größte Teil der gemeldeten Stellen aus dem Wirtschaftsbereich Heime und Sozialwesen ein.
Der Verdrängungswettbewerb auf dem Ausbildungsmarkt durch den doppelten Abiturjahrgang und den Wegfall der Wehrpflicht hatte im vergangenen Jahr nicht das befürchtete Ausmaß. Nur 117 Abiturienten mehr als im Ausbildungsjahr zuvor waren als Bewerber für eine Ausbildungsstelle gemeldet. Zum Teil wiederholen Schüler die 12. Klasse. Viele Schulabsolventen strebten vorrangig ein Studium an oder nutzen Überbrückungsmöglichkeiten wie Freiwilliges soziales Jahr oder Auslandsjahr. Durch die Überbrückungen wird das Thema allerdings auch in diesem Ausbildungsjahr relevant bleiben.
Entwicklung in den Geschäftsstellen verschieden ausgeprägt
Am deutlichsten war der Rückgang der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit im Jahr 2011 in der Geschäftsstelle Bad Pyrmont. Hierdurch hat sich der kleinste Geschäftsstellenbezirk bei der Arbeitslosenquote dem Niveau der Hauptagentur angenähert. Die Geschäftsstelle Holzminden konnte ebenfalls einen Rückgang der Arbeitslosenzahl im zweistelligen Bereich verzeichnen ( - 10,2 Prozent). Obwohl die Arbeitslosigkeit in Rinteln prozentual deutlicher sank als in Stadthagen, blieb die Arbeitslosenquote mit jahresdurchschnittlich 9,1 Prozent im Verhältnis zu den anderen Geschäftsstellen hoch. Bei leicht unterdurchschnittlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit war in Stadthagen die Arbeitslosenquote mit 7,4 Prozent die niedrigste im Agenturbezirk.