RIEPEN (Ka). Feuerwehr – unverzichtbar! Mit diesem Jahresmotto des Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes eröffnete Ortsbrandmeister Michael Peters die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Riepen. Ein Satz, der jedem einleuchtet, dennoch wird es in Zukunft schwieriger für ausreichende Mitgliederzahlen zu sorgen. 19 aktive Feuerwehrleute versehen derzeit ihren ehrenamtlichen Dienst. Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und investieren ihre Freizeit in Aus- und Weiterbildung.
Bei Einsätzen, die häufig physisch und psychisch belastend sind, helfen sie ohne finanzielle Hintergründe ihren in Not geratenen Mitbürgern. Doch der demografische Wandel in unserer Gesellschaft führt dazu, dass die Bevölkerung immer älter wird. Immer weniger Mitbürger sind bereit, sich in der Feuerwehr zu engagieren.
Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Feuerwehren. Peters rief alle Bürger dazu auf, mit anzupacken, denn Feuerwehr ist unverzichtbar. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Sonntag stellte in seinem Jahresbericht sehr anschaulich und detailliert dar, mit welchen Themen sich die Brandschützer im letzten Jahr beschäftigten. Zwei Einsätze, jeweils Hilfeleistungen außerhalb von Riepen, galt es zu absolvieren. Dazu kamen Einsatzübungen in Bad Nenndorf und im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Damit die Einsatzkräfte auf alle Situationen bestmöglich vorbereitet sind, ist eine umfassende Aus- und Weiterbildung erforderlich. Bei gemeinsamen Ausbildungsdiensten mit der Feuerwehr Bad Nenndorf, internen theoretischen und praktischen Übungsdiensten und Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene wappneten sich die Kameraden für den Ernstfall. Sonntag hob besonders die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger in einem Brandübungscontainer hervor. Anhand eines Videos demonstrierte er, mit welchen Gefahren die Feuerwehrleute rechnen müssen, wenn sie beispielsweise eine brennende Kellerwohnung löschen. Einen Aufschwung erlebte die Jugendfeuerwehr. Acht Neuzugänge und zwei Abgänge verzeichnete Jugendfeuerwehrwart Bastian Breves. Zum Jahreswechsel hatten sich 16 Jugendliche im Dienstbuch verewigt. An 50 Tagen trafen sich die Jungen und Mädchen, um gemeinsam an Wettbewerben oder Ausbildungsdiensten teilzunehmen. Besonders gut lief es im Jahr 2011 beim KO-Wettbewerb der Gemeindejugendfeuerwehr. Die Riepener Gruppe gewann die Vorrunde und zog ins Finale ein. Schließlich freuten sie sich über den ersten Platz. Im Kreiszeltlager erwarb Sven Fielding die höchste Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr "die Leistungsspange". Im September demonstrierten sieben Jugendliche ihr Feuerwehrwissen und erwarben in Waltringhausen die Jugendflamme der Stufen 1 oder 2. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Sonntag setzte sich dafür ein, einen Mannschaftstransportwagen für die Ortsfeuerwehr Riepen anzuschaffen. Im vorhandenen Tragkraftspritzenfahrzeug gibt es außer dem Fahrersitz nur drei Sitzplätze, die mit Anschnallgurten ausgestattet sind. Somit dürfen nur wenige Jugendliche mit dem Fahrzeug transportiert werden. Er rief Rat und Verwaltung dazu auf, gemeinsam eine Lösung zu finden. Nachdem fünf Kinder aus der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr wechselten, fehlt es an Nachwuchs. Das Betreuer-Team um Alexandra Niemann rief alle Kinder zwischen sechs und neun Jahren zum Hineinschnuppern bei den 14-tägigen Treffen auf. Verkehrs- und Brandschutzerziehung stehen auf dem Programm, wie auch gemeinsames Basteln und Spielen. Änderungen im Kommando ergaben sich wie folgt. Zum neuen Gerätewart wurde Martin Wiehenkel gewählt. Neuer Beisitzer aus den Reihen der fördernden Mitglieder ist Karl-Heinz Plümer. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Carsten Norden ehrte drei aktive Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft. Dirk Engelking, Frank Sennholz und Frank Sonntag sind seit 25 Jahren engagiert im Feuerlöschwesen tätig und erhielten das Niedersächsische Ehrenzeichen. Zudem wurde Ortsbrandmeister Peters zum Oberlöschmeister und sein Stellvertreter Sonntag zum Ersten Hauptlöschmeister befördert. Als neues aktives Mitglied wurde Sven Fielding aus der Jugendfeuerwehr übernommen. Zur Erinnerung an seine Jahre in der Jugendabteilung verlieh ihm die stellvertretende Gemeindejugendfeuerwehrwartin Petra Stemme das Traditionsabzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr. Die Gastredner aus der Politik lobten die Wehrmitglieder für ihr "brandheißes" Ehrenamt und dankten ihnen für ihren Einsatz. Auch Rolf Stierand als Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters und Vorsitzender des Feuerwehrausschusses dankte den Aktiven für ihr Engagement. Gleichzeitig bat er um Verständnis, dass nicht alle Anforderungen der Feuerwehren umgesetzt werden können. Die finanzielle Situation der Samtgemeinde ist angespannt.
In allen Bereichen muss gespart werden. So wurde der Feuerwehrhaushalt für 2012 nur mit Abstrichen verabschiedet. Er berichtete jedoch, dass die neue Tragkraftspritze genehmigt sei und beschafft werden könne. Zum Abschluss stellte er sehr deutlich klar, dass Auflösungen und Zusammenlegungen von Feuerwehren nicht zur Debatte stünden. Jede Ortsfeuerwehr wird benötigt und ist unverzichtbar. Foto: ka