RINTELN (ste). Der Verwaltungsausschuss der Stadt Rinteln wird sich erneut mit dem Thema "Entlastungssstraße" in der Nordstadt befassen und Kosten-Nutzen abwägen. Bodenuntersuchungen im Verlauf der geplanten neuen Entlastungsstraße von der Bahnhofstraße bis zum Galgenfeld haben jetzt nämlich ergeben, dass Mehrkosten auf die Stadt zukommen werden.
Der Untergrund ist weich, Stützmauern müssen verstärkt werden und die Bahnunterführung Galgenfeld soll ebenfalls verkehrstechnisch überplant werden. Das bringt die WGS auf die Palme: "Dass zu den 3,2 Millionen Euro, die SPD und Grüne für den Bau einer Entlastungsstraße hinter dem Marktkauf bereit (in den Haushalt) gestellt haben nun noch weitere 753.445 Euro für den Bereich des Galgenfeldes hinzukommen sollen, stößt auf unseren erbitterten Widerstand", schreibt Dr. Gert Armin Neuhäuser in einer Pressemeldung. "Eine Straße, deren Entlastungswirkung nicht nachgewiesen ist, braucht auch nicht noch in andere Bereiche erweitert werden", so der WGS-Fraktionsvorsitzende weiter. "Sinnloses Geldversenken wird nicht dadurch sinnvoll, dass man mehr Geld versenkt", kommentiert er die Pläne der Verwaltung. "Alle reden von Schuldenbremsen, aber sowie irgendwo durch das Konstrukt der Mischfinanzierung Zuschüsse winken, wird der Nutzen einer Maßnahme nicht mehr ins Verhältnis zu ihren Gesamtkosten für die öffentliche Hand gesetzt", ärgert er sich.
Und dann kann er es sich auch nicht verkneifen, sein Lieblings- und Dauerthema noch einmal anzusprechen: "Verhöhnt müssen sich nach unserer Ansicht bei derartigen, aus Steuermitteln zu erbringenden Summen, die Rintelner Sportvereine fühlen!" Und Dr. Neuhäuser rechnet: "Teilt man die Gesamtbaukosten der Straße in Höhe von 3.753.445 Euro durch das, was sich die Stadt jährlich bei den Sportvereinen für die Hallennutzung holt, so kann man von dem Geld für diese Straße 121,08 Jahre lang die Hallennutzungsgebühren begleichen - Zinsen für die Kreditfinanzierung der Straße nicht mit eingerechnet!"
Schweres Geschütz fährt Neuhäuser gegen die Rintelner Grünen im Stadtrat auf: "Sicher werden Frau Helmhold und Fraktion bei diesem Nachschlag wieder so stark Bauchweh haben wie bei ihrer Haushaltszustimmung zu den 3,2 Millionen für diese unnötige Straße in der letzten Ratssitzung - und vor lauter Bauchweh vor Bürgermeister und SPD in die Knie gehen und auch die weiteren 753.000 Euro durchwinken", mutmaßt Dr. Neuhäuser; und setzt noch einen drauf: "Macht korrumpiert halt die Werte - auf Bundesebene stimmen die angeblich pazifistischen Grünen dem Afghanistan-Krieg zu, auf lokaler Ebene werden sie eben zur Teer- und Beton-Partei!"
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