RINTELN (ste). 172 Mal wurde die Schwerpunktwehr in Rinteln im vergangenen Jahr alarmiert und Ortsbrandmeister Thomas Blaue ließ auf der Generalversammlung im Brückentor einige Einsätze noch einmal Revue passieren. Selbst kleinere Entstehungsbrände bergen manchmal ein großes Risiko für Leib, Leben und Sachwerte in sich. So zum Beispiel im Behringweg 5, als ein an den Rollstuhl gefesselter Mann aus einer Wohnung befreit werden musste, in der das Essen auf dem Herd brannte.
Gefährlich war auch die Situation im Aldi-Zentrallager, als Batterien brannten und die Feuerwehr es schaffte, größeren Schaden zu verhindern. Bei den Mittelbränden war ein Scheunenbrand mit zahlreichen geretteten Kaninchen nennenswert. 69 Fehlalarme, hauptsächlich verursacht durch Brandmeldeanlagen, belasteten die Wehr: "Zu viel", wie Blaue fand, doch auch die Aufklärungsarbeit in den Firmen und Hinweise auf Wartungsverträge brachten keine Besserung.
Menschenrettung musste unter anderem bei einem schweren Arbeitsunfall in Engern geleistet werden, bei den allgemeinen Hilfeleistungen wurde ein ausgebüxte Spinne eingefangen.
Als das Hochwasser im vergangenen Jahr "Oberkante Unterlippe" stand, hatten die Rintelner Feuerwehrleute rund 70 Einsätze abzuleisten. "In allen Einsatzfällen konnte sach- und fachgerechte Hilfe geleistet werden", resümierte der Ortsbrandmeister.
Blaue machte dann noch Werbung für die Abschaffung von Brenntagen: "Wir versuchen nach der Lebens- und Sachwerterettung auch die Rauchgasbelastung so gering wie möglich zu halten und an den Brenntagen wird so viel Rauchgas produziert, dass man kein Fenster mehr aufmachen kann!"
Rinteln, so Blaue, fahre 60 Prozent aller Einsätze der Stadtfeuerwehr und er wünschte sich, dass die Schwerpunktwehr Rinteln mehr Akzeptanz in der Stadtfeuerwehr bekommt: "Wir sind auch immer da, wenn uns die Ortswehren im Einsatzfall brauchen!" Neiddebatten für Neubeschaffungen in der Schwerpunktwehr machen dem Ortsbrandmeister offensichtlich zu schaffen, denn Rinteln erhielt im letzten Jahr einen neuen Umweltschutzanhänger, der in Kooperation mit den Ortswehren Steinbergen, Möllenbeck und Exten genutzt wird und bekommt in diesem Jahr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug für 305.000 Euro.
Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz dankte angesichts der vielen Arbeit für das Engagement der Feuerwehr Rinteln und stellte heraus, dass die Stadt Rinteln und der Stadtbrandmeister unter Einbeziehung einer externen Beratung einen Feuerwehrentwicklungsplan für die Stadt Rinteln erarbeiten, an dem auch das Stadtkommando beteiligt ist. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote mahnte dabei, dass solche Entwicklungspläne immer nur mit und niemals gegen die Feuerwehr gemacht werden dürften.
Grote ging hart ins Gericht mit der Landesregierung: "Es ist eine schallende Ohrfeige für alle Einsatzkräfte, dass die zwei geplanten Radaranlagen auf der BAB 2 durch Verkehrsminister Bode gestoppt wurden mit dem Hinweis, dass solche Anlagen nur an besonderen Unfallschwerpunkten eingesetzt werden sollen!" 1.000 Unfälle im Jahr, oft durch Feuerwehren entlang der Autobahn mit abzuarbeiten, seien doch wohl genug Argument für eine solche Überwachung.
Stadtbrandmeister Friedel Garbe lobte die Jugendarbeit der Rintelner Wehren. 44 der 48 "Neuen" in der Truppmannausbildung kämen aus den Jugendwehren.
Und hiervon profitiert auch die Rintelner Wehr. Zu Feuerwehrfrau- und -mann-Anwärtern konnte Thomas Blaue Nina Bader, Laura von Tessel, Beatrix Seegers, Daniel Behrens, Tim Hundenborn, Andreas Joswik, Dominik Tegt und Stephan Löber mit Handschlag verpflichten.
Zum Feuerwehrmann wurden Julian Klinke, Jan-Phillip Bräuer, Alexander Thürmer und Philipp Timmel befördert. Oberfeuerwehrfrau/-mann wurden Silke Weers, Jessica Pairan, Kilian Nitschke und Dirk Rauchfuß. Hauptfeuerwehrleute wurde Christian Dreiling, Sven Mäkeler, Benjamin Hundrieser, Hendrik Leibig und Riccardo Krzensk.
Christian Kuhlmann und Maik Rothe wurden Erster Hauptfeuerwehrmann.
Stadtbrandmeister Garbe beförderte dann Karsten Knoke zum Oberlöschmeister, Marco Menzel zum Hauptlöschmeister und Marco Behrens zum Brandmeister.
Für 25 aktive Dienstjahre wurde Heiko Ludwig geehrt. 60 Jahre in der Feuerwehr sind Teodor Paus, Kurt-Heinz Böhning und Heinrich Behrens.
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