1. Fast Punktlandung beim Haushalt 2011 geschafft

    2012 muss weiter eisern gespart werden / Krippenplätze müssen geschaffen werden

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    AUETAL (us). Während derzeit in den Fraktionen und Ausschüssen die Haushaltsentwürfe für 2012 diskutiert werden, hat Bürgermeister Thomas Priemer gegenüber unserer Zeitung noch einmal auf 2011 zurück geblickt. "Wir haben mit dem Haushalt 2011 fast eine Punktlandung geschafft", stellte Priemer zufrieden fest. Nur ein Prozent Unterdeckung musste die Gemeinde Auetal hinnehmen. "Wenn wir das Hochwasserereignis Ende Juni nicht gehabt hätten, was uns rund 70 000 Euro gekostet hat, dann wäre der Haushalt ausgeglichen gewesen", stellte Priemer fest. Grund dafür seien die zweithöchsten Gewerbesteuereinnahmen gewesen, die die Gemeinde Auetal seit ihrem Bestehen erzielen konnte – nämlich 1,1 Millionen Euro. "Auch für 2012 gibt es positive Hinweise, dass wir ein gutes Gewerbesteuerergebnis erzielen werden", so der Bürgermeister, der damit äußerst zufrieden ist. Im Gewerbegebiet in Rehren habe sich einiges getan. Alle Leerstände, auf die die Gemeinde Einfluss hat, konnten beseitigt werden. Eine Motorradwerkstatt wurde eröffnet, Genesis Display ist in das ehemalige Dröhse-Gebäude eingezogen, Elektro-Tünnermann hat die Halle der ehemaligen Popcornfabrik übernommen und umgebaut und die große Photovoltaikanlage konnte in Betrieb genommen werden. Auch die Fläche neben dem Abfallentsorger könnte demnächst veräußert und bebaut werden. "Hier ist Bewegung in die Verhandlungen gekommen", so Priemer. Lediglich der große Bürokomplex, der in privater Hand ist, stehe noch leer. Für 2012 sind die Prognosen allerdings nicht so gut. "Einen ausgeglichenen Haushalt können wir nicht erreichen, aber das hängt auch mit den Abschreibungen zusammen, die das Ergebnis belasten. Eigentlich müssten wir höhere Landesmittel bekommen, aber daraus wird wohl nichts", so Priemer. Bei gleichbleibenden Ausgaben und den Abschreibungen sei das Haushaltsergebnis von 2011 nicht zu halten. "Daher müssen investive Mittel über Kredite finanziert werden, weil wir einfach zu viele Projekte realisieren müssen", stellt Priemer fest. Zum Beispiel der Ausbau der Ortsdurchfahrt Borstel mit dem Bau neuer Regenwasserkanäle würde der Gemeinde wehtun. "Sie sind aber notwendig und Borstel wird dadurch ein völlig neues Gesicht erhalten", so Priemer. Die Seitenbereiche, die Fahrbahn und der Gehweg würden komplett umgestaltet. Allerdings müssen die Anwohner auch mit einer Bauzeit von zwölf bis 18 Monaten rechnen.

    Die Haushaltsberatungen 2012 sollen mit der Ratssitzung am 23. März abgeschlossen werden.

    "Es ist kein Geheimnis, dass auch 2012 in der Gemeinde Finanznot besteht", so Priemer. Es müsse dringend gespart werden, denn es ständen eben zahlreiche teure Projekte an. "Neben Borstel ist das auch der Kindergartenentwicklungsplan", so der Bürgermeister. Krippenplätze müssten geschaffen werden, und auch wenn sich das Land daran finanziell beteiligen würde, so blieben doch Personalkosten, die erheblich zu Buche schlagen würden. Etwa 40 000 Euro hat die Verwaltung errechnet. In Kürze soll entschieden werden, welches der richtige Standort für Krippenplätze und eine integrative Gruppe ist. "Wir müssen noch 2012 eine Entscheidung treffen, um Anfang 2013 mit dem Ausbau zu beginnen und im August 2013 den Betrieb aufnehmen zu können", so Priemer. Ein weiteres wichtiges Thema 2012 seien die erneuerbaren Energien. "Die Gruppe SPD/Grüne will sich besonders dafür einsetzen, aber noch ist nicht klar, welche Energie wo erzeugt werden soll", erklärt der Bürgermeister. Eine weitere Biogasanlage im Auetal würde von allen Fraktionen abgelehnt, eine große Photovoltaikanlage gebe es schon und für Windkraft müsste ein Vorranggebiet ausgewiesen werden. "Da gibt es aber einen Grundsatzbeschluss, dass keine Flächen ausgewiesen werden sollen. Ob der noch haltbar ist, werden weitere Beratungen zeigen", so Priemer. Besonders wichtig in diesem Jahr seien die Verhandlungen zwischen der Netzgesellschaft Auetal und E.on Westfalen-Weser über den Kauf des Stromnetzes. "Das wird eine große Herausforderung und zahlreiche Verhandlungen und Beschlüsse werden notwendig werden", erzählt Priemer. Bemühungen, die es wert seien, denn es könnte dem Auetal einen besonderen Charme bieten. "Wir könnten erneuerbare Energien produzieren, ins eigene Netz einspeisen und über die Mitgliedschaft bei den Stadtwerken Weserbergland wären wir auch am Vertrieb beteiligt", so Priemer. Angestrebt wird vom Bürgermeister auch, die interkommunale Zusammenarbeit auf allen infrage kommenden Terrains mit den Städten Hessisch Oldendorf und Rinteln zu verstärken und Synergien zu finden.

    Foto: us

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