1. Zum Jazzensemble kommen zwei Bands

    Musikverein bezieht Räume in der "Kulturschmiede" / Übungsstunden sind dreimal die Woche

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    APELERN (al). Für den über sechzig Jahre alten Apelerner Musikverein beginnt eine neue Ära. Er hat soeben zwei große Räume im Obergeschoss der örtlichen "Kulturschmiede" beziehen können. Dort ist viel Platz für die dreimal in der Woche stattfindenden Übungsstunden. Neben dem Jazzensemble agieren unter dem Vereinsdach neuerdings auch zwei Bands in dem ehemaligen Straßenmeisterei-Gebäude.

    Dagegen musste die Ausbildung inzwischen eingestellt werden. Das lag am beruflichen Wechsel der bisherigen Dirigentin Renate Droysen von Hamilton, jedoch auch am wachsenden Angebot der Schulen. Die so genannten "Bläserklassen" für Anfänger können auch dort belegt werden. Wer aber auf dieser Basis weitermachen und seine Kenntnisse vertiefen möchte, "ist bei uns bestens aufgehoben", wirbt Vorsitzender André Günther und verweist darauf, dass einige junge Vereinsmitglieder die Musik bereits zum Beruf gemacht haben.

    Ursprünglich war der Musikverein eine reine volkstümliche Blaskapelle. Weil es aber ständig an Nachwuchs mangelte, orientierte sich der damalige Vorstand unter Vorsitz von Petra Kunze-Steiner vor rund 15 Jahren völlig um. Es entstand das Jazz-Ensemble mit einer völlig neuartigen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Vor neun Jahren wurden dem Musikverein Übungsräume im damals neu konzipierten Lauenauer Gewerbepark angeboten.

    Diese Flächen entsprachen zwar in etwa dem, was heute auch in der "Kulturschmiede" vorhanden ist. Doch das direkte Nebeneinander in Lauenau zu Büros und Wohngebäuden blieb nicht frei von Konflikten. So lange in den Büros nebenan gearbeitet wurde, waren Orchesterstunden und Ausbildung ebenso wenig möglich wie an Sommerabenden bei weit geöffneten Fenstern. "Jetzt können wir proben wie wir wollen", freute sich Kunze-Steiner.

    In der neuen Umgebung konnte sich der Musikverein auch für neue Wege entscheiden. Gleich zwei Bands haben sich gefunden. Fünf junge Leute üben sich in "Metal" als "Painless" an jedem Freitag ab 17.30 Uhr mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Ganz neu sind die zwölf und 13 Jahre alten "Young Spirits", die sich in der Welt von Rock und Pop zu Hause fühlen und mit dem Musiker Jan Bostelmann einen versierten "Trainer" gefunden haben. Die Gruppe könnte sich mit Gitarre und Gesang auch noch verstärken. "Geringe Vorkenntnisse würden da schon reichen", betont Musikvereins-Vorsitzender André Günther.

    Auch das Jazzensemble selbst würde sich gern weiter vergrößern. Momentan gibt es 17 Aktive im Alter zwischen 15 und 50 Jahren, die sich dienstags ab 20 Uhr treffen. "Leider ist die Fluktuation sehr hoch", beklagt Kunze-Steiner gerade das Ausscheiden von jungen Leuten wegen Berufsausbildung oder Studiums. Deshalb wären erwachsene "Seiteneinsteiger" willkommen oder auch Schüler und Jugendliche, die mit Grundwissen und wenigstens zwei Jahren Instrumentalerfahrung aufwarten können.

    Ausbauen will der Musikverein die Reihe von Workshops. Erst kürzlich konnte ein erfahrener Saxophonist gewonnen werden. Die Resonanz beim Tagesseminar war so groß, dass sich der Vorstand ermutigt fühlt, weitere Termine anzubieten – für die eigenen Leute sowie für auswärtige Interessenten. "Bis aus Hannover sind Teilnehmer beim letzten Mal gekommen", staunt Petra Kunze-Steiner noch immer. Foto: al

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