EXTEN (ste). Der "Schlachtplan" der Extener Wehr, dem Bürgermeister in aller Öffentlichkeit auf der Jahreshauptversammlung den Antrag auf Beschaffung einer neuen Schmutzwasserpumpe Typ "Chiemsee" zu überreichen und damit die Chancen auf Beschaffung zu erhöhen war taktisch sicher gut überlegt, ging aber daneben. Die Verfahrensweise zur Neubeschaffung von Feuerwehrgerätschaften ist in Rinteln nämlich klar geregelt, und da geht der Dienstweg erst einmal über den Stadtbrandmeister. An den gab Buchholz dann auch den Ball weiter und gab den Extenern mit auf den Weg: "20.000 Euro sind im Haushalt des Stadtbrandmeisters für die Neubeschaffung von Pumpen festgelegt; vielleicht bekommt Exten ja eine aus diesem Topf!"
Ortsbrandmeister Christian Voß hatte zuvor über 30 Einsätze der Stützpunktwehr im letzten Jahr berichtet, bei denen die 46 Aktiven immerhin 559 Stunden leisteten. Ehrenamtliche Stunden, wie Voß betonte, und dafür könnte es seitens der Stadt für die Ehrenamtlichen beispielsweise auch Entlastungen bei der Grundsteuer oder den Kindergartengebühren geben. "Das Ehrenamt muss gerade in Zeiten demografischen Wandels weiter gefördert werden", forderte Voß, dessen Wehr immer noch über eine sehr ordentliche "Tagesverfügbarkeit" von im Schnitt 14 Kameraden verfügt. Wie gefährlich Einsätze und Übungen sein können, zeigte der Unfall von Jens Grote. Sicherheitsbeauftragter Bernd Kretschmer hatte insgesamt drei Unfallmeldungen an die Feuerwehrunfallkasse zu melden, Grotes Unfall war aber der folgenschwerste. Er hatte bei einer Kreisbereitschaftsübung in Berenbusch an einer 3-Bar-Druckleitung gearbeitet. Die hielt dem Druck jedoch nicht stand und schlug wild um sich. Dabei wurde die Hand Grotes getroffen und schwer verletzt. Nach einer Operation ist die Hand des engagierten Feuerwehrmanns jetzt wieder fast vollständig genesen.
Ärgerlich für die Wehr war bei einem Einsatz, dass es zu Behinderungen für die anrückenden Einsatzkräfte durch parkende Fahrzeuge aufgrund des "Jardin ouvert" in der Orangerie gab: "Zum Glück ging es bei diesem Einsatz nicht um Menschenleben", so Voß.
Eine stattliche Zahl von Beförderungen und Ehrungen galt es dann vorzunehmen. Neuaufgenommen in die Wehr wurden Felix Söffker, Selina Stark, Stefan Schumacher und Demenique Rauchfuß. Marcus Wintjes wurde zum Löschmeister befördert. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Christian Fabisch, Timo Schneider und Frank Kirstein geehrt. Hartmut Giese ist seit 40 Jahren aktiv dabei. Für Heinz Siefert und Karl Wille standen die Gäste im Saal sogar auf, denn sie sind seit 60 Jahren im Feuerwehrdienst.
Den Dankespokal der Wehr für besondere Verdienste erhielt diesmal Daniel Behrendt.
Foto: ste