1. Närrische Raketen und bunte Luftballons

    Jugendkarneval in Apelern /Andrang auf der Bühne und im Saal /Jüngster Büttenredner ist erst sieben Jahre alt

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    APELERN (al). Die Jugendsitzung des Apelerner Karnevalclubs hat einen Andrang wie noch nie erlebt. Enttäuschte Besucher mussten nach Hause geschickt werden, weil beim besten Willen kein Platz mehr in der großen Halle war. Und auch auf der Bühne drängelte sich eine nie gekannte Zahl von Akteuren: Mindestens 180 Mädchen und Jungen waren es; hinzu kamen etliche helfende Hände im Hintergrund.

    Für die nötige Stimmung bedurfte es nur wenige Minuten. Kaum hatte der Jugendelferrat seine etwas hölzern wirkenden Tanzschritte gesetzt; zeigte das Kinder-Funkenpaar Lulu Tadge und Jan Wittenborn, wie es richtig zum Takt der Musik zur Sache geht. Und dann ging es Schlag auf Schlag – zunächst mit der Jungengarde und dann mit den vielen vereinseigenen Mädchengruppen von den "Bambinis" über die "Minis" bis hin zu den Junioren. Einen "roten Faden" im Programm gab es auch: Diesen symbolisierte ein betagtes Radio aus Pappe. Getanzt wurde nach Gassenhauern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert, bis schließlich Luftballons zur Hallendecke aufstiegen. Etliche akustische "Raketen" waren da schon angekommen. Zu diesen hatte Juniorpräsident Nico Schöttelndreier aufgefordert.

    Besonders herzlich fiel das Klatschen, Trampeln und Pfeifen für den erst siebenjährigen Louis Janisch aus. Kein Lampenfieber kannte der kleine Mann und keine Scheu vor den vielen hundert Zuhörern zu seinen Füßen. Wacker bestieg er die eigens für ihn mit einer leeren Getränkekiste präparierten "Bütt" und beschrieb so und herzerfrischend seinen Kinderalltag, dass sich nicht nur Gleichaltrige sondern auch Eltern sich und ihr Familienalltag in den fröhlichen Passagen mitunter wiedererkannten. Ein nicht minder talentreiches Debüt gab Anina Wille als "Fahrschülerin".

    Doch noch einmal zurück zu

    Louis. Kein karnevalserprobter Papa hat ihn gedrängt; auch nicht Betreuer Tobias Möller: "Das wollte er ganz einfach selbst", kommentiert der langjährige Entdecker von Nachwuchstalenten. Da besteht kein Zweifel: Was an diesem Nachmittag auf der Bühne stand, wird in wenigen Jahren wohl auch bei den "Großen" wacker mitmischen. Den Reiz des hiesigen Jugendkarnevals aber haben längst auch benachbarte Gruppen entdeckt. So schickte der VfL Bad Nenndorf gleich vier Abordnungen. Und ebenfalls beliebte Dauergäste sind die tanzenden Mädchen um Silke Liebsch vom SV Victoria Lauenau. Foto: al

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