1. Für ihn war alles eine Herzensangelenheit

    Ehemaliger Superintendent Friedrich Strottmann mit 80 Jahren gestorben / Seit 1956 im Dienst der Kirche

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    LANDKREIS (em). Am 14. Januar verstarb der Pastor und Superintendent in Ruhe Friedrich Strottmann im Alter von 80 Jahren. Strottmann begann 1956 als Vikar seinen Dienst in der Landeskirche Schaumburg-Lippe.

    Nach seiner Ordination 1958 war er für zwölf Jahre Pastor in der Kirchengemeinde Bergkirchen. In dieser Zeit gründete er den bis heute aktiven Posaunenchor der Kirchengemeinde.

    Von 1970 bis zur seiner Pensionierung 1993 wirkte er als Gemeindepastor in der Kirchengemeinde Meerbeck. Seine Tätigkeit in der Gemeinde war geprägt durch seine freundliche und wertschätzende Art. Kollegen bewunderten sein gutes Gedächtnis für Namen und die dazugehörenden Lebensgeschichten. Das war nicht nur eine besondere Gabe, sondern auch Ausdruck seiner Überzeugung, dass das Evangelium von Jesus Christus Gottes gute Botschaft an jeden einzelnen Menschen ist. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Musik.

    Schon als Jugendlicher wirkte er aktiv im Posaunenchor in der Kirchengemeinde Steinbergen mit, wo er aufgewachsen ist. Neben der Leitung des Posaunenchores seiner Gemeinde war er von 1960 bis zu seiner Pensionierung auch verantwortlich für die Posaunenchorarbeit in der Landeskirche und hat diese nachhaltig gefördert und geprägt.

    Auch als Sänger im Kirchenchor war er aktiv.

    Folge dieses Engagements war es, dass er im Gottesdienst oft nicht nur Liturg und Prediger war, sondern auch Sänger oder Dirigent. Eine besondere Aufgabe und eine Herzenssache war für ihn die Mitwirkung bei der Gestaltung des neuen Evangelischen Gesangbuches. Bei dessen Einführung 1994 war er zwar schon im Ruhestand, hat aber in vielen Gemeinden mit großer Freude vermitteln können, welche Möglichkeiten für Gesang und Gebet dieses Buch für Gemeinden und Einzelne bietet. Es entsprach einem Grundsatz, der seine ganze Arbeit prägte: gute Traditionen bewahren und behutsam Neues daraus gestalten.

    In der Kirchengemeinde Meerbeck erinnern sich noch viele an den immer engagierten Einsatz dieses Pastors und seiner Frau.

    Auch in der Landeskirche hat er tiefe Spuren hinterlassen. 1985 wurde er zum Superintendenten des Aufsichtsbezirkes Stadthagen-Hagenburg ernannt. Außerdem hatte er von 1984 bis 1990 das Amt des Präsidenten der Landessynode inne.

    Auch in diesen Ämtern suchte er immer das Gespräch und versuchte bei unterschiedlichen Auffassungen und Positionen möglichst einen Ausgleich zu finden.

    Das war für ihn gerade in der kirchenpolitisch aufgeregten Zeit seiner Synodenpräsidentschaft keine leichte Aufgabe. Innerhalb und außerhalb der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe denken viele dankbar an das Wirken Friedrich Strottmanns zurück. Foto: privat

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