LAUENAU (al). Rund 250 Zuschauer im Lauenauer Sägewerk waren sichtlich vergnügt. Rund drei Stunden verfolgten sie gespannt die Erlebnisse eines spindeldürren Ritters und seines gut bepackten Knappen. Die historische Romanvorlage ist hinreichend bekannt: Der Kampf von "Don Quijote" gegen die Windmühlen, sein Werben um Dulcinea und die verzweifelten Versuche von Sancho Panza, ihn in die Realität zurückzuholen, sind schließlich in die Weltliteratur eingegangen.
Natürlich hat das vorwiegend aus jungen Leuten im Alter zwischen sieben und 37 Jahren bestehende Theaterensemble "Didel-dadel-dum" aus Beber nicht im Traum daran gedacht, diesen eigentlich schwergängigen Klassiker auf der Bühne nachzuerzählen. Eine Komödie sollte es werden mit musikalischen Einlagen, satirischen und mitunter sogar skurrilen Szenen.
Damit hat die seit zwölf Jahren bestehende Gruppe, die bislang nur auf Bühnen im Landkreis Hameln-Pyrmont aufgetreten war, schon hinreichend Erfahrung. Stets inszenierte sie berühmte Stücke der Weltliteratur in eigener Version; der in Bad Münder lebende Autor Stefan Zawilla sorgte für das Textbuch.
Und so wagte er sich diesmal an den weltberühmt gewordenen "Ritter von der traurigen Gestalt", vertauschte dessen Lanze gegen einen Garten-Dreizink, ließ drei junge Damen mit wehenden Fähnchen als Windmühlenensemble antreten und legte den adeligen Freiern unter anderem ein enttäuschtes "Oh Manno" in den Mund, als diese vergeblich um Dulcinea warben.
Gerade diese slapstickähnlichen Szenen machten den Reiz des Stücks aus, sorgten immer wieder für spontanen Beifall und heftiges Gelächter im Publikum. Im Nu sprang der Funke über: Das junge Ensemble gefiel in Darstellung und Mimik und fand im Lauenauer "Sägewerk" an diesem Abend gewiss etliche neue Fans.
Es war die fünfte Aufführung in der seit Ende Oktober laufenden Saison. Letzte Gelegenheit, die theaterbegeisterten jungen Leute aus Beber zu sehen, bietet sich am Sonnabend, 28. Januar, um 17 Uhr in der Grundschule in Eimbeckhausen. Die kostenfreien Plätze lassen sich am besten im Internet unter www.didel-dadel-dum.de sichern. Danach ist Pause bis zur neuen Spielzeit im kommenden Herbst – dann hoffentlich auch mit einem neuen Termin im Sägewerk. Foto: al