RINTELN (ste). Die NABU-Gruppe Rinteln ruft zum Mitmachen bei der "Stunde der Wintervögel" auf - das frostige Pendant zur "Stunde der Gartenvögel". "Es ist ganz einfach: Sie beobachten die gefiederten Freunde bequem in ihrem Garten oder vom Balkon aus und melden dem NABU, was Sie innerhalb einer Stunde entdecken konnten. Vom 6. bis 8. Januar ist es soweit - machen Sie mit!", ruft Nick Büscher, 1. Vorsitzender des Rintelner Naturschutzbundes, zum Mitmachen auf. Und so funktioniert es: Suchen Sie sich einen Platz, von wo aus Sie gut beobachten können. Notieren Sie von jeder Art die höchste Anzahl der Vögel, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen waren. Das vermeidet Doppelzählungen. Für die Meldungen der Beobachtungen liegen Infobroschüren mit Meldebögen in der Rintelner Stadtbücherei und im Bürgerbüro der Stadt Rinteln aus.
Auf der Homepage www.stundederwintervoegel.de sind Fotos, Steckbriefe und Beobachtungstipps zu finden und dort können die Daten auch online gemeldet werden. Zudem ist es am 7. und 8. Januar möglich, die eigenen Beobachtungen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr telefonisch unter 0800/1157115 zu melden.
Im Mittelpunkt der Aktion stehen die uns vertrauten und oft weit verbreiteten Vogelarten. Wo kommen sie vor, wo sind sie häufig und wo selten geworden, wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wintervögel aus? "Je genauer wir über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser kann sich der NABU für den Schutz der Vögel stark machen", betont Büscher.
Geht es bei der Schwesteraktion "Die Stunde der Gartenvögel" im Mai um die in Deutschland brütenden Arten, stehen im Januar jene Piepmätze im Blickpunkt, die auch in Schnee und Kälte bei uns ausharren. Neben den sogenannten Standvögeln, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzlich Gastvögel beobachten, die im Winter aus noch kälteren Regionen im Norden und Osten nach Mitteleuropa ziehen. Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Winter in riesiger Zahl auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig oder Bergfink auf.
Besondere Aufmerksamkeit verdient 2012 die Amsel. Wird sie ihren dritten Platz in der Häufigkeit hinter Kohlmeise und Haussperling halten können? Schon das trockene, regenwurmarme Frühjahr hatte zu Rückgängen geführt. Zusätzlich kam es im Spätsommer in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg zu einem Amselsterben durch das tropische Usutu-Virus. Wie sehr sich dies auf die Bestände auswirkte, wird die "Stunde der Wintervögel" möglicherweise zeigen. Entstanden ist die "Stunde der Wintervögel" in Großbritannien, wo der BirdLife-Partner RSPB seit langem zu einem "Garden Birdwatch" aufruft. Seit 2011 liefert die Aktion mit bislang 85.000 Teilnehmern nun auch in ganz Deutschland Erkenntnisse über die Vogelwelt - und soll natürlich möglichst vielen Menschen Freude an der Naturbeobachtung vermitteln.Foto: privat