LANDKREIS (em). Zum offiziellen Auftakt des Netzwerkes "GlasCluster Weserbergland plus" hat die Weserbergland AG im Auftrag der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus (REK) nach Hameln eingeladen. Mehr als 25 Vertreter aus Unternehmen der Glasbranche, der Industrie- und Handelskammer sowie Forschungseinrichtungen und der Landkreise kamen, um sich über das "junge Projekt" zu informieren. Im Laufe des Abends wurden erste Kontakte für ein effizientes, kreatives Netzwerk geknüpft beziehungsweise vertieft. Desweiteren wurde offen über die geplanten Aktivitäten beraten.
Mit Hilfe des von der Weserbergland AG koordinierten Netzwerkes wird die Glaswirtschaft in der Region Weserbergland plus (Landkreise Nienburg, Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden) gezielt zu einer profilbildenden Schwerpunktbranche weiter entwickelt. Schon heute ist der Gesamtraum eine der bedeutendsten Regionen für die Glasherstellung in Deutschland. Nicht allein aufgrund der überdurchschnittlich starken Konzentration und Spezialisierung der Unternehmen wurde die Glasindustrie als ein wichtiger Sektor mit weitergehendem Potenzial identifiziert. Mit der Auftaktveranstaltung wurde der Grundstein für den Aufbau des Netzwerkes aus Unternehmen der Glasbranche (Hohl-, Flach- und Spezialglas) gelegt. Das Interesse der Akteure kann als Chance für beteiligte Unternehmen sowie für die ganze Region gewertet werden. Hans-Ulrich Born, Vorstand Weserbergland AG dazu: "Welche regionale Bedeutung die Glasbranche hat, wird allein bei Betrachtung der Beschäftigtenzahlen der vergangenen zehn Jahre deutlich. Dieses Potenzial wollen wir noch besser nutzen und – da, wo es passt – ziel-gerichtet miteinander vernetzen." Aus einer Studie des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW) aus dem Jahr 2010 geht hervor: Obwohl auch das Weserbergland seit dem Jahr 2000 in hohem Maße vom "branchenbedingten" Stellenabbau betroffen war, sind im Jahr 2010 immer noch 4900 Arbeitnehmer in der Glasbranche beschäftigt; das entspricht einem Anteil von fast zehn Prozent der Beschäftigten der Glaswirtschaft in Deutschland. Hieraus wird konkreter Handlungsbedarf für das Clusterprojekt abgeleitet.
"Die geplanten Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die Glasbranche und die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen zu verbessern. Damit lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich steigern und darüber hinaus sind mittelfristig positive Wachstums- und Beschäftigungseffekte zu erzielen", betont Born. Zu diesem Zweck wird bei der Weserbergland AG ein Clustermanagement eingerichtet, das zusammen mit Kooperationspartnern der Branche nachhaltige und zukunftsorientierte Maßnahmen umsetzt.
"Allein der betriebsübergreifende Ansatz mit dem Blick über den Tellerrand lässt Mehrwert auch für unser Unternehmen erwarten. Darum sind wir von der ersten Stunde dabei", kommentiert Mark Ziegler, Heye International GmbH.
Im dreijährigen Projektverlauf soll ein stabiles Netzwerk entstehen, das einen Mehrwert in den Handlungsfeldern Kooperation, Information, Innovation und Qualifikation für alle Beteiligten schafft. Abschließend fasst Born die konstruktive Diskussion mit den Akteuren zusammen: "Es ist deutlich geworden, dass zwischen den inhaltlichen Ansätzen der kleinen Unternehmen und denen der größeren Industrieunternehmen unterschiedliche Schwerpunkte priorisiert werden. Dem wird im weiteren Verlauf hinreichend Rechnung zu tragen sein." Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der vier Landkreise, des Landes Niedersachsen, der EU (EFRE), aus Unternehmensbeiträgen und aus Eigenmitteln der Weserbergland AG. Nach Abschluss des Projektes sollen sich die Strukturen soweit gefestigt haben, dass eine dauerhafte Fortführung des GlasClusters allein durch seine Mitglieder geleistet werden kann.
Weitere interessierte Unternehmen aus der Glasbranche sowie aus den Bereichen Zulieferung, Weiterverarbeitung, Planung, Ingenieurdienstleistungen und Logistik sind willkommen, um sich inhaltlich einzubringen und beim Aufbau eines funktionierenden Netzes mitzuwirken. Bei Fragen hilft Clustermanager Bruno Höwelkröger, Weserbergland AG, unter 05151/5851001 oder per E-Mail an b.hoewelkroeger@weserberglandag.de weiter.Foto: Weserbergland AG