1. CDU für Tribünenanlage im Jahnstadion

    VfL Bückeburg will kein Geld in die Hand nehmen / Große Zweifel an den Zahlen / 200 Sitze im Internet ersteigern

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Die Stadt Bückeburg beteiligt sich mit einem angemessenen Zuschuss an der Errichtung einer nicht überdimensionierten Tribünenanlage im Jahnstadion", lautet ein Antrag, den die CDU-Ratsfraktion schriftlich bei der Verwaltung eingereicht hat. Auf einer Sitzung des Sport- und Partnerschaftsausschusses vor Weihnachten wollte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Friedrich Pörtner ("Dringlichkeitsantrag") den Antrag sofort diskutieren lassen. Der Ausschussvorsitzende Wolfhard Müller (SPD) erkannte weiteren Beratungsbedarf, verwies den Antrag zur Diskussion in die Fraktionen und will ihn auf die Tagesordnung der nächsten Ausschusssitzung setzen.

    In der Begründung des Antrags wird auf den Aufstieg der VfL-Fußballer in die Oberliga Niedersachsen verwiesen. Dieser herausragende sportliche Erfolg der Mannschaft trage dazu bei, das Image und den öffentlichen Bekanntheitsgrad Bückeburgs noch weiter zu verbessern. Als einziger Oberligaverein besitze der VfL "in seinem Stadion" keine Tribünenanlage, im Gegensatz zu Schaumburger Vereinen, die auf Kreis- oder Bezirksebene spielen.

    Um diesen "objektiven Nachteil" auszugleichen und den Zuschauern bessere Aufenthaltsbedingungen bei den Heimspielen des VfL, besonders in der unwirtlichen Jahreszeit, zu bieten, hält es die CDU für angebracht, "möglichst umgehend eine nicht überdimensionierte Tribünenanlage im Jahnstadion zu errichten". Nach Informationen von VfL-Repräsentanten, so die CDU, würden entsprechende Pläne zum Bau einer solchen Anlage schon seit längerer Zeit vorliegen. Sie dürfte "etwa 40.000 Euro kosten".

    Davon übernehme der LSB beziehungsweise der KSB "definitiv ein Drittel der Kosten". Es sei davon auszugehen, "dass sich der VfL um weitere Sponsoren bemühen werde", ein "finanzieller Eigenanteil des VfL vorgesehen ist und "selbstverständlich im Rahmen des Möglichen auch Arbeiten durch Vereinsmitglieder durchgeführt werden". Der verbleibende Restbetrag solle von der Stadt aufgebracht werden. Die Stadt habe sich in der letzten Zeit gegenüber zwei anderen heimischen Fußballvereinen "sehr großzügig gezeigt".

    "Der VfL Bückeburg hat nicht den ersten Schritt unternommen, wir wissen von nichts", erklärte VfL-Präsident Martin Brandt auf Nachfrage. Er habe davon gehört, dass nach dem entscheidenden letzten Punktspiel in Heeßel Friedrich Pörtner gerufen habe, "jetzt besorge ich euch eine Tribüne". Der VfL setze aber ganz andere Prioritäten. Für den Verein sei es wichtig, so Brandt, mit Hilfe der Stadt die Auflagen zu erfüllen, um die Lizenz zu sichern. Als Verein freue man sich über jede Initiative und man würde sich auch nicht gegen eine Tribüne wehren. "Aber wir nehmen keine Vereinsgelder für eine Tribüne in die Hand; ich kann nur Investitionen verantworten, die den Vereinsmitgliedern zugutekommen", betont Brandt. Der VfL plane vielmehr, für eine Summe von 3.000 bis 4.000 Euro bei eBay rund 200 gebrauchte Sitze zu ersteigern.

    Deutlicher äußerten sich am Rande des Starnitzke-Cups weitere VfL-Funktionäre: "Keine Zeichnung, kein Gespräch mit einem Architekten, keine Ausschreibung, kein Angebot - alles nebulös und dilettantisch". Zweifel gibt es auch an den einfach in den Raum gestellten Kosten von 40.000 Euro. Der Zuschuss des KSB betrage außerdem 20 Prozent. "Der tönt wieder einmal nur rum, das nutzt ihm mehr als dem Verein", so ein VfL-Verantwortlicher zu dem Vorpreschen von Friedrich Pörtner. Foto: pr

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